Festakt

DIG feierte 50-jähriges Bestehen

Beim Festakt 50 Jahre Deutsch-Israelische Gesellschaft Foto: Gregor Zielke

Vor 50 Jahren wurde die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) gegründet – Grund genug, dieses Jubiläum am Donnerstagabend in Berlin mit einem Festakt zu begehen. »Und zwar an dem historischen Ort, in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, wo damals die öffentliche Gründungsversammlung stattfand«, sagte Hans Gerhard Hannesen, Präsidialsekretär der Akademie der Künste.

1966 kamen so viele Interessierte, dass sogar ein zweiter Saal geöffnet werden musste. Dem Gründungsevent vorangegangen waren eine förmliche Vereinsgründung der DIG im Bonner Bundeshaus im März, eine Präsidiumssitzung im Schöneberger Rathaus und ein Empfang durch den damaligen Regierenden Bürgermeister Willy Brandt, sagte Jochen Feilcke, Vorsitzender der DIG Berlin und Potsdam.

Herausforderungen
Am Donnerstag kamen rund 200 Besucher, um das Jubiläum zu feiern, darunter Angelika Schöttler, die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, und weitere Abgeordnete. Heute begehe nicht nur die DIG ihr Jubiläum, sondern auch Israel seinen Unabhängigkeitstag, an dem man sich mit Familie und Freunden treffe und feiere, sagte Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel. Er freue sich, an diesem Tag in Berlin »unter guten Freunden« zu sein.

Die DIG würde fest an Israels Seite stehen und sei ein wichtiger Motor, Begegnungen und Austausch zu fördern. Deutschland sei ein wichtiger Partner für Israel in Europa. »Ohne die Vergangenheit zu vergessen, möchten und müssen wir die Zukunft gestalten«, sagte Hadas-Handelsman. Als Herausforderungen sehe er derzeit beispielweise die Bekämpfung des Antisemitismus sowie der BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions), die den Boykott israelischer Produkte zum Ziel hat.

erinnerungskultur
Senatorin und Bürgermeisterin Dilek Kolat (SPD) überbrachte die Grüße des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller, unter dessen Schirmherrschaft die Veranstaltung stand. »Berlin war bei den Nazis der Ort der Planung des Holocaust, und zwei Jahrzehnte später nach der Befreiung wurde die DIG gegründet«, sagte die Politikerin. Die Erinnerungskultur sei fester Bestandteil der Stadt geworden. »Wir werden nicht nachlassen, den Antisemitismus zu bekämpfen.« Dass die Hauptstadt Heimat für alle Religionen sei, dazu trage die DIG ganz wesentlich bei.

Anschließend wurden verschiedene Gründungsmitglieder geehrt und in einer Gesprächsrunde über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der DIG diskutiert. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von dem Reút Chor unter der Leitung von Regina Yantian.

Mit mehr als 5000 Mitgliedern und über 50 Arbeitsgemeinschaften ist die DIG deutschlandweit vertreten. Sie organisiert Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare, Ausstellungen, Konzerte und Studienreisen sowie spezielle Angebote für Jugendliche.

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025