Redezeit

»Die Jewrovision richtig rocken!«

Susan Sideropoulos Foto: imago

Redezeit

»Die Jewrovision richtig rocken!«

Susan Sideropoulos über Vorfreude, junge Talente und Lampenfieber

von Philipp Peyman Engel  24.02.2014 10:46 Uhr

Frau Sideropoulos, die Jewrovision konnte Sie dieses Jahr wieder als Moderatorin gewinnen. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf die Shows der Kinder und Jugendlichen. Es ist unglaublich, was sie sich jedes Jahr aufs Neue einfallen lassen – Respekt! Auf das Treffen mit den Teilnehmern aus den einzelnen Jugendzentren freue ich mich natürlich auch schon sehr. Der Wettbewerb ist für mich zudem immer ein Wiedersehen mit Freunden. Gemeinsam werden wir die Jewrovision richtig rocken!

Was ist für Sie das Besondere an dem Wettbewerb?
Die Jewrovision ist für mich die jüdische Party schlechthin: bunt, laut, kreativ und ausgelassen. Von vielen weiß ich, dass sie dem Event das ganze Jahr entgegenfiebern. Wenige Wochen nach dem Ende der Jewrovision beginnen die meisten schon wieder mit der Planung für die nächste. Es ist fantastisch, wie leidenschaftlich sich die Teilnehmer auf den Wettbewerb vorbereiten. Das macht den Reiz der Veranstaltung aus.

Wie hoch ist das Niveau der Gesangs- und Tanzeinlagen?
Die Qualität ist sehr gut. Sowohl bei den großen als auch bei den kleinen Jugendzentren habe ich bisher immer viele Talente gesehen. Ich finde es aber auch toll, dass Kinder, die keine »Hammer-Stimme« haben, zum Einsatz kommen. Letztlich geht es doch darum, dass wir als jüdische Gemeinschaft zusammen eine große Party feiern und Spaß haben.

Viele Jugendliche stehen bei der Jewrovision zum ersten Mal auf einer Bühne. Was hilft gegen Lampenfieber?
Das Wichtigste ist, dass die Teilnehmer gerne raus auf die Bühne gehen. Wenn sie Freude an dem Auftritt haben, dann überträgt sich das auch automatisch aufs Publikum. Und wenn jemand trotzdem aufgeregt ist: So what, who cares? Es gibt Schlimmeres!

Sie begleiten den Wettbewerb seit über zehn Jahren. Wie erinnern Sie sich an ihre erste Jewrovision?
Zum ersten Mal war ich 2004 in Köln dabei. Damals fand die Show noch in einem ziemlich kleinen Raum im Jugendzentrum statt. Gerade mal 100 Teilnehmer und Besucher waren anwesend, alles war sehr provisorisch. Heute ist die Jewrovision extrem professionell geworden.

Woran genau zeigt sich das?
Die Licht- und Videoshow bei den einzelnen Auftritten kann sich im Vergleich zu anderen Großevents durchaus sehen lassen. Bei den ersten Jewrovisions haben wir dagegen noch mit Diaprojektoren gearbeitet und die Stimmen der Jury per Hand ausgezählt. Darüber hinaus ist auch das Interesse der Gemeindemitglieder gestiegen: Mit 18 Jugendzentren und über 800 Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Bundesrepublik ist das Interesse an dem Event sensationell groß. Wenn das so weiter geht, wird die Jewrovision in ein paar Jahren im Fernsehen gezeigt.

Ihre beiden Söhne sind zwei und drei Jahre alt. Können Sie sich vorstellen, dass die irgendwann selbst einmal an der Jewrovision teilnehmen werden?
Unbedingt! Die beiden besuchen den jüdischen Kindergarten in Berlin. Dort gehört es zum pädagogischen Konzept, viel zu singen und zu tanzen. In den nächsten Jahren kommen dann auch noch die ganzen Mini-Machanot der ZWST in Bad Sobernheim hinzu. Spätestens bei der Jewrovision 2022 werden die beiden also mit am Start sein!

Mit der Moderatorin der Jewrovision 2014 sprach Philipp Peyman Engel.

Kartenreservierung per Mail unter jewrovision@zentralratdjuden.de
oder telefonisch unter 030/ 28 44 56 0

Wie bereiten sich die einzelnen Gemeinden vor?
Lesen Sie dazu unser Dossier zur Jewrovision:
www.juedische-allgemeine.de/special/2014/jewrovision

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025