Feier

Bundeskanzler Scholz besucht Eröffnung der Synagoge Dessau

Reiner Haseloff (l-r, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Alexander Wassermann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Dessau, und Robert Reck (parteilos), Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau vor der neu gebauten Synagoge Foto: picture alliance/dpa

Im anhaltischen Dessau-Roßlau ist am Sonntag in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz die neu erbaute Weill-Synagoge eingeweiht worden. »Diese Synagoge mitten hier in Dessau sagt: Jüdisches Leben ist und bleibt ein Teil Deutschlands. Es gehört hierher«, sagte der SPD-Politiker während der Veranstaltung. Deutschland werde alles tun, um jüdisches Leben zu schützen und zu stärken.

Die Synagoge ist nach Angaben der Stadt das erste in Sachsen-Anhalt neu erbaute jüdische Gotteshaus seit der Wiedervereinigung. Neben Scholz waren zu der Einweihung auch der israelische Botschafter Ron Prosor, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sowie der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Mark Dainow, gekommen. Unter den Gästen war auch der Vorstand des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Max Privorozki, der auch Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Halle ist. Seine Gemeinde war vor vier Jahren Ziel eines antisemitischen Anschlags geworden, bei dem zwei Menschen getötet wurden.

Synagoge ist nach Komponisten benannt

Nachdem die Terroristen der Hamas am 7. Oktober Israel angegriffen hatten und Israel daraufhin den Gazastreifen bombardierte, war es in den vergangenen Tagen auch in Deutschland vielerorts zu pro-palästinensischen und antisemitischen Protesten gekommen. Aus diesem Grund kam der Einweihung besondere Aufmerksamkeit zu - die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch. Laut Polizei sollten unter anderem Spezialkräfte des Landeskriminalamts eingesetzt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz traf bei der Einweihung auch Israels Botschafter Ron ProsorFoto: picture alliance/dpa

Die Weill-Synagoge steht im Stadtzentrum unweit des Rathauses. Sie ergänzt das 1908 erbaute und heute denkmalgeschützte Rabbinerhaus. Dort hatte der in Dessau geborene Namensgeber der Synagoge, Kurt Weill (1900-1950), Kindheitsjahre verbrachte. Sein Vater Albert Weill war Kantor der Gemeinde. In den 1920er Jahren wurde Weill durch seine Musiktheater-Kompositionen bekannt. Zu seinen Werken zählt unter anderem die von ihm komponierte Musik zu Bertolt Brechts Theaterstück »Die Dreigroschenoper«.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025