Würzburg

32 neue Koffer

Stilisierte Gepäckstücke am DenkOrt Deportationen vor dem Hauptbahnhof in Würzburg Foto: picture alliance/dpa

Die Gedenkstätte DenkOrt Deportationen vor dem Würzburger Hauptbahnhof wächst weiter. An diesem Freitag werden bei einer Feierstunde 32 weitere Gepäckstücke an dem dezentralen Mahnmal für die vom NS-Regime deportierten Jüdinnen und Juden platziert.

Insgesamt umfasst dann das Denkmal künftig 79 Gepäck-Skulpturen vor dem Bahnhof – jede steht für eine der insgesamt 109 Gemeinden, aus denen Juden verschleppt wurden.​

Zwilling Das Besondere am DenkOrt ist, dass er ein zentrales und dezentrales Mahnmal zugleich ist. Zu jedem Koffer, Rucksack und Bündel, das in Würzburg steht, gibt es einen »Zwilling« in der Herkunftsgemeinde der Deportierten, um auch dort an das Unrecht in der NS-Zeit zu erinnern. Nach der DenkOrt-Eröffnung mit 47 Gepäckstücken im Juni 2020 haben in zahlreichen unterfränkischen Kommunen mit ehemals jüdischer Gemeinde oder Bevölkerung Debatten über die Beteiligung am Mahnmal begonnen.

An der Feierstunde nehmen auch unterfränkische Landräte teil, aus deren Kommunen die Deportierten kamen.

An der Feierstunde zur Erweiterung des Mahnmals nehmen neben Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie der Schweinfurter Landrat Florian Töpper (SPD) für die unterfränkischen Landrätinnen und Landräte teil. Auch aus den 32 Kommunen, die sich nun neu mit einem Gepäckstück beteiligen, werden Vertreter bei der Aufstellung dabei sein.

Erweiterung Insgesamt wurden aus Unterfranken in den Jahren 1941 bis 1944 mehr als 2000 Juden verschleppt und größtenteils ermordet. Die erste größere Deportation unterfränkischer Juden fand vor fast 80 Jahren am 27. November 1941 statt. Bei der Feierstunde zur Erweiterung des Mahnmals wird auch an die fünfte Deportation vom 23. September 1942 gedacht, bei der 563 Menschen aus Würzburg ins jüdische Ghetto nach Theresienstadt deportiert wurden.

Der Trägerverein des DenkOrts geht davon aus, dass es in den kommenden Monaten eine weitere Vergrößerung des Mahnmals geben wird. epd

München

Gelebte Verbundenheit

Jugendliche engagieren sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in den Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde

von Esther Martel  09.11.2025

Sport

»Die Welt spielt gerade verrückt«

Alon Meyer über seine Wiederwahl zum Makkabi-Präsidenten in ganz besonderen Zeiten, den enormen Mitgliederzuwachs und die Zukunft des jüdischen Sportvereins

von Helmut Kuhn  09.11.2025

Erlangen

Bald ein eigenes Zuhause

Nach jahrzehntelanger Suche erhält die Jüdische Kultusgemeinde ein Grundstück für den Bau einer Synagoge

von Christine Schmitt  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Hanau

Greifbare Geschichte

Ein neues 3D-Denkmal zeigt die alte Judengasse der hessischen Stadt

von Eugen El  09.11.2025

Potsdam

Mehr Geld für jüdische Gemeinden in Brandenburg

Brandenburg erhöht seine Förderung für jüdische Gemeinden auf 1,2 Millionen Euro

 09.11.2025

Namensgebung

Jüdische Pionierinnen

In Berlin erinnern künftig zwei Orte an Clara Israel, die erste Leiterin eines Jugendamts, und an Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt

von Christine Schmitt  09.11.2025

Porträt der Woche

Ein Überlebenswerk

Nicolaus Blättermann fand nach der Schoa die Kraft zum Neubeginn

von Lorenz Hartwig  09.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025