Religionspädagogik

Einladung zum Tischgebet

Nach dem ersten Band des deutschsprachigen Siddurs für Kinder, Schacharit, den der orthodoxe Rabbiner Avraham Radbil 2013 gemeinsam mit seiner Frau Mascha veröffentlichte, ist vor einiger Zeit der zweite Band Birkon erschienen. Er führt Kinder anschaulich und übersichtlich in das Tischgebet und verschiedene Brachot ein – wie etwa den Segen über Getreideprodukte, Baumfrüchte, das Händewaschen oder den Wein.

Wie der Vorgängerband orientiert sich auch das Birkon am orthodoxen Ritus. So heißt es etwa zum Simun, der Einladung zum Tischgebet, man könne es nur in Anwesenheit von drei Männern sagen – oder von Jungen, die über 13 Jahre alt sind.

Säkular Avraham Radbil, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, betont jedoch, das Buch sei gleichermaßen für Kinder aus orthodoxen, liberalen und säkularen Familien geeignet. Um auf die Bedürfnisse vor allem der letzten beiden Gruppen einzugehen, werden die hebräischen Gebete und Brachot auch in Lautschrift wiedergegeben.

Das Birkon wird nach Angaben Radbils von vielen Familien zu Hause verwendet, aber auch in jüdischen Schulen und Kindergärten. Im ersten Teil sei für Kinder das Schma Israel zentral, im zweiten Teil das Tischgebet.

Radbils eigene Kinder sind mittlerweile acht, sieben und vier Jahre alt und benutzen die Siddurim täglich – das jüngste Kind, das noch nicht lesen kann, orientiert sich dabei an den bunten Abbildungen. »Teil 2 ist erschienen, weil Teil 1 sehr gut ankam«, sagt Radbil. Die positiven Reaktionen vieler Eltern hätten ihn ermutigt, weiterzumachen.

Band 2 ist in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen und kann gemeinsam mit Band 1 bei der ORD bestellt werden. Rabbiner Radbil denkt unterdessen über einen dritten Band mit dem Titel Kabbalat Schabbat nach.

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Wajeze

»Hüte dich, darüber zu sprechen«

Die Tora lehrt, dass man ein Gericht anerkennen muss und nach dem Urteil nicht diskutieren sollte

von Chajm Guski  06.12.2024

Talmudisches

Die Tora als Elixier

Birgt die Tora Fallen, damit sich erweisen kann, wer zur wahren Interpretation würdig ist?

von Vyacheslav Dobrovych  06.12.2024

Hildesheimer Vortrag 2024

Für gemeinsame Werte einstehen

Der Präsident der Yeshiva University, Ari Berman, betonte die gemeinsamen Werte der jüdischen und nichtjüdischen Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  05.12.2024

Naturgewalt

Aus heiterem Himmel

Schon in der biblischen Tradition ist Regen Segen und Zerstörung zugleich – das wirkt angesichts der Bilder aus Spanien dramatisch aktuell

von Sophie Bigot Goldblum  05.12.2024

Deutschland

Die Kluft überbrücken

Der 7. Oktober hat den jüdisch-muslimischen Dialog deutlich zurückgeworfen. Wie kann eine Wiederannäherung gelingen? Vorschläge von Rabbiner Jehoschua Ahrens

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  05.12.2024

Chabad

Gruppenfoto mit 6500 Rabbinern

Tausende Rabbiner haben sich in New York zu ihrer alljährlichen Konferenz getroffen. Einer von ihnen aber fehlte

 02.12.2024