Antisemitismus

Zitat über »weiße, westliche Kulturen« George Soros untergejubelt

George Soros Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Über den jüdischen US-Milliardär mit ungarischen Wurzeln und Philanthropen George Soros werden immer wieder Verschwörungsmythen verbreitet. Im Mai 2025 wird eine jahrealte Lüge über den 94-jährigen Investor erneut geteilt. Er soll vermeintlich gesagt haben: »Die Zerstörung weißer, westlicher Kulturen durch Migration ist meine letzte Rache an der Menschheit, bevor ich das Zeitliche segne.«

Das Zitat ist frei erfunden.

Eine Google-Suche nach dem vermeintlichen Zitat liefert keine Belege. In einer größeren Version des Sharepics findet sich unten links in der Ecke der Hinweis: »In Satira by Uwe Ostertag«. Mindestens seit 2018 ist der Fake im Netz zu finden.

Lesen Sie auch

Uwe Ostertag, der vermeintliche Urheber des Sharepics, ist für erfundene Zitate bekannt und bezeichnet sich in einem Artikel der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« selbst als »Troll«. Die Deutsche Presse-Agentur hat bereits mehrere Zitate überprüft, die mit seinem Namen in Umlauf sind.

Der britischen Organisation Antisemitism Policy Trust zufolge ist es ein Verschwörungsmythos zu behaupten, Juden inszenierten den Untergang der »weißen, westlichen Zivilisation« durch Masseneinwanderung. Er sei die Schnittmenge zwischen Antisemitismus und Rassismus gegen Migranten.

Soros steht oft im Zentrum antisemitisch konnotierter Hetze. In Teilen Osteuropas stilisiert man ihn gezielt zum Feindbild und diffamiert ihn mit Falschbehauptungen, er steuere Migration oder nehme politisch Einfluss. Besonders die Regierung in Ungarn schürt mit Kampagnen wie dem »Stop-Soros-Gesetz« gezielt Hass gegen ihn. dpa

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  04.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert