Berlin

Zentralrat der Sinti und Roma für Umbenennung der Pacelliallee

Pius XII. (bürgerlicher Name: Eugenio Pacelli) war von 1939 bis zu seinem Tod 1958 Papst. Foto: Getty Images

Berlin

Zentralrat der Sinti und Roma für Umbenennung der Pacelliallee

Zuletzt hatte sich der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, für eine Umbenennung der nach Papst Pius XII. benannten Pacelliallee in Berlin-Dahlem ausgesprochen

 16.09.2020 15:36 Uhr

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unterstützt eine Initiative zur Umbenennung der Pacelliallee in Berlin. Konkret werde der Vorschlag der Historiker Julien Reitzenstein und Ralf Balke befürwortet, die Allee nach der früheren israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir (1898-1978) zu benennen, teilte der Zentralrat am Mittwoch in Berlin mit.

Zuletzt hatte sich der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, für eine Umbenennung der nach Papst Pius XII. benannten Pacelliallee in Berlin-Dahlem ausgesprochen.

Pius XII., der mit bürgerlichem Namen Eugenio Pacelli hieß, war von 1939 bis zum seinem Tod 1958 mit 82 Jahren Papst der katholischen Kirche. Er hatte eine umstrittene Rolle während des Zweiten Weltkrieges.

»Sowohl Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., als auch die katholische Kirche in Deutschland verweigerten sich mit Passivität, eine hilfreiche Stimme gegen dieses Menschheitsverbrechen zu sein«, kritisierte der Zentralrat mit Blick auf den Holocaust und den Mord an Sinti und Roma. Hohe Repräsentanten der katholischen Kirche in Deutschland seien informiert gewesen über die systematische Ermordung Tausender christlicher Sinti und Roma.

So hätten die Kirchen in Deutschland ihre bis ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Bücher für die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten geöffnet, »damit selbst ›1/8 Zigeuner‹ der Ermordung preisgegeben werden konnten«, erklärte der Zentralrat. Die Aufarbeitung der Rolle der Kirchen nach 1945 werde überschattet vom Festhalten an einem Namen, der mit diesem Versagen verbunden sei. epd

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

 30.04.2025

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025