USA

Zeitung löscht nach Rassismus-Vorwürfen Hamas-Karikatur

Die App der Washington Post Foto: picture alliance / photothek

Nach Rassismus-Vorwüfen hat die renommierte »Washington Post« eine Karikatur von Pulitzer-Preisträger Michael Ramirez zum Nahost-Krieg gelöscht. Der am Dienstag im Meinungsteil veröffentlichte Beitrag mit dem Titel »Human Shields« (Menschliche Schutzschilde) löste bei etlichen Lesern Kritik und Empörung aus.

Die Zeichnung zeigt einen palästinensischen Mann mit verzerrten Gesichtszügen, der mit »Hamas« beschriftet ist. Dieser sagt mit erhobenem Zeigefinger: »Wie kann Israel es wagen, Zivilisten anzugreifen«, während mehrere hilflos dreinblickende Kinder mit Seilen an ihn gefesselt sind. Hinter dem Rücken des Mannes verbirgt sich, ebenfalls gefesselt, eine überrumpelt wirkende Frau mit Kopftuch.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In den Sozialen Medien sei die Karikatur als »geschmacklos« sowie als »rassistische Entmenschlichung« bezeichnet worden, erklärte die Zeitung am Mittwoch (Ortszeit). Man habe sich deshalb entschieden, sie auf allen digitalen Plattformen zu entfernen. Die Zeichnung habe eigentlich auf einen nicht näher genannten Sprecher der Hamas-Terrorgruppe abgezielt. Doch die heftigen Gegenreaktionen hätten gezeigt, dass die Wirkung verfehlt worden sei. Das Blatt betonte überdies, dass der Newsroom der »Post« unabhängig von der Meinungssparte operiere.

Cartoonist Ramirez selbst äußerte sich zunächst nicht zu der Kritik an seinem Werk. Über die Website des »Las Vegas Review-Journal«, für das er hauptsächlich tätig ist, war die Hamas-Karikatur am Donnerstag weiterhin abrufbar. Die »Post« veröffentlichte seit Mai regelmäßig Beiträge von Ramirez, der in den USA für seine konservativen Ansichten bekannt ist. kna

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025