Urteil

Yasemin Acar teilweise freigesprochen

Aktivistin Yasemin Acar Foto: picture alliance / Tobias Steinmaurer / picturedesk

Urteil

Yasemin Acar teilweise freigesprochen

Die israelfeindliche Aktivistin muss eine Geldstrafe zahlen. Dennoch sprach der Richter der Terror-Sympathisantin seine Hochachtung aus

 31.07.2025 10:15 Uhr

Die israelfeindliche Aktivistin Yasemin Acar ist am Mittwoch vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin wegen Tätlichkeiten gegen Polizisten auf Demonstrationen zu einer Gesamtgeldstrafe von 1.800 Euro verurteilt worden. Freigesprochen wurde die 38-Jährige hingegen vom Vorwurf der mehrfachen Verwendung von Kennzeichen terroristischer Organisationen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Konkret ging es um die auch von der Terrororganisation Hamas verwendete Parole »From the river to the sea, palestine will be free« (auf Deutsch: »Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein«).

Die Angeklagte wurde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wegen Verleumdung und wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 15 Euro verurteilt. Die Taten ereigneten sich im vergangenen Jahr.

Richter spricht Terror-Sympathisantin seine »Hochachtung« aus

Trotz der Teilverurteilung sprach der Richter Yasemin Acar der »B.Z.« zufolge seine Hochachtung aus: »Hochachtung vor dem, wie Sie sich einsetzen. Sie sprechen wahrscheinlich einigen Leuten aus der Seele. Sie stehen zu dem, was Sie gemacht haben. Versuchen Sie künftig, keine Angriffsfläche zu bieten«, sagte er dem Blatt zufolge.

Dabei hat Yasemin Acar den Angriff des Iran auf Israel gefeiert. Sie weigert sich gleichzeitig, die Hamas zu verurteilen und umgibt sich mit Terror-Sympathisanten wie Thiago Avila, der auf der Beerdigung des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah war und diesen einen »Märtyrer« nannte.

Bei »From the river to the sea« kommt es auf den Kontext an

Das Gericht verwies in der Begründung seines Teilfreispruchs wegen Verwendung der umstrittenen Parole auf einen entsprechenden Beschluss des Landgerichtes vom 23. April dieses Jahres. Darin hatte das Landgericht unter anderem darauf verwiesen, dass die Frage, ob der Ausspruch »From the river to the sea...« ein Kennzeichen der Hamas sei, in der Rechtssprechung umstritten sei und es auf den Kontext der Verwendung der Parole ankomme.

Das Landgericht hatte damit die Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen eine Entscheidung des Amtsgerichtes verworfen. Das Amtsgericht hatte zuvor eine Strafbarkeit der Parole in dem konkreten Fall verneint und kein Verfahren eröffnet. epd/ja

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025