Justiz

Wirt soll rechtsextremistischen Anschlag vorgetäuscht haben

Foto: imago images/U. J. Alexander

Vor dem Landgericht Chemnitz hat am Dienstag der Prozess gegen einen Wirt begonnen, der im Oktober 2018 einen rechtsextremistischen Brandanschlag auf sein Restaurant vorgetäuscht haben soll. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz wirft dem aus der Türkei stammenden Angeklagten versuchten Mord in 15 Fällen, schwere Brandstiftung und Betrug vor, wie eine Sprecherin des Landgerichts Chemnitz mitteilte.

Über seine Anwälte ließ der Angeklagte laut Sprecherin in einem Statement vortragen, dass er an der Tat nicht beteiligt war. Der Angeklagte selbst habe sich am ersten Verhandlungstag nicht geäußert. Er soll sich mit einer oder zwei Personen zusammengetan und beschlossen haben, einen Brandanschlag zu inszenieren, um Versicherungsgeld zu kassieren.

Laut Anklage wurden drei weitere Personen beauftragt, das Haus, in dem sich das Restaurant befand, in Brand zu setzen. Zunächst wurde von einem politischen Hintergrund ausgegangen.

Der Wirt hatte nach dem Brand behauptet, die Täter seien im rechtsradikalen Milieu zu suchen. Wegen rechtsextremistischer Ausschreitungen war Chemnitz 2018 in die Schlagzeilen geraten. In dieser Zeit wurden in der Stadt ein koscheres und zwei persische Restaurants angegriffen.

Über dem Restaurant hielten sich zum nächtlichen Tatzeitpunkt in mehreren Wohnungen 15 Personen auf. Der Sachschaden beträgt laut Staatsanwaltschaft mehr als 200.000 Euro.

Für den Prozess sind Verhandlungstage bis Mai geplant. Der Wirt war im Juli 2021 festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. epd

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