Meinung

Wenn Grün sich bildet

Johannes Heil Foto: Philipp Rothe

Der 27. März hat Baden-Württemberg und den Rest der Republik bewegt: eine abgewählte Landesregierung, neue Mehrheiten, der erste grüne Ministerpräsident. Die Wechselstimmung hat ihre Ursache auch in den Berliner Kalamitäten: Abgang des Verteidigungsministers aus ganz unmilitärischen Gründen, die Unentschiedenheit gegenüber Libyen. Und dann war da noch eine Wahlhelferin namens Angst. Die Bilder explodierender Reaktorbauten haben selbst bei gestandenen Politikern die Halbwertszeit ihrer Gewissheiten dramatisch gesenkt.

Bahnhof Aber ist Angst allein ein guter Ratgeber? Dass die Grünen von jeher politische Selbstverständlichkeiten infrage gestellt haben, hat sie groß gemacht. Mit diesem Partner wird sogar Kurt Beck seine Moselbrücke tiefer legen müssen, und der Stuttgarter Bahnhof braucht einen neuen Gleisanschluss – Handlungsbedarf allenthalben, erst recht in der Gesellschafts- und Bildungspolitik. Beides zählen die Grünen zu ihrer Kernkompetenz.

Ob die Partei aber selbst bereit ist, überholte Überzeugungen hinter sich zu lassen? Zum Beispiel täte sie gut daran, sich vor Preisgabe der Studiengebühren in der dichten Hochschullandschaft des Südwestens zu informieren. Intelligent eingesetzt nämlich, verschafft dieses Instrument kleinen Hochschulen mit besonderem Auftrag, wie etwa der für Jüdische Studien in Heidelberg, wertvollen inhaltlichen Spielraum. Grün-Rot sollte ihn bewahren, am besten sogar ausbauen.

Der Autor ist Erster Prorektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025