Medien

»Welt«-Chefredakteur verteidigt Musk-Kommentar

Der neue Chefredakteur der »Welt«-Gruppe, Jan Phillip Burgard Foto: picture alliance/dpa

Der neue Chefredakteur der »Welt«-Gruppe, Jan Phillip Burgard, hat die Entscheidung gerechtfertigt, einen umstrittenen Gastbeitrag des US-Unternehmers und Trump-Beraters Elon Musk zu veröffentlichen. Der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (Donnerstag) sagte Burgard, der Text, in dem Musk die AfD zur letzten Hoffnung für Deutschland erklärt und zu ihrer Wahl aufruft, habe einen »hohen Nachrichtenwert«.

Dies zeige sich nicht zuletzt darin, dass darüber weltweit berichtet worden sei. »Damit haben wir einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung geleistet, auf den wir stolz sein können«, so Burgard.

Lesen Sie auch

Die laufende Diskussion über die Entscheidung der Welt, Musk und seiner Wahlempfehlung für die AfD prominent Raum zu geben, kritisierte Burgard als verlogen. Auch andere Prominente hätten in früheren Jahren Wahlempfehlungen für Deutschland abgegeben.

So habe der US-Milliardär George Soros die Grünen empfohlen. Bundeskanzler Olaf Scholz habe sich 2022 in einem Gastbeitrag für »Le Monde« zur Wahl von Staatspräsident Emmanuel Macron ausgesprochen. »Diese Doppelmoral empfinde ich als unerträglich«, sagte Burgard.

Er habe dem Beitrag von Musk zudem seinen analysierenden Gegenkommentar gegenübergestellt. Daher habe sein Blatt »im besten Sinne aufklärerisch gewirkt und journalistisch gearbeitet«.

Musk beleidigt den Bundespräsidenten

In seinem Kommentar hatte Burgard Musk, der an Silvester auf seinem Social-Media-Dienst X Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als »anti-demokratischen Tyrann« bezeichnete und »Schande über ihn« schrieb, als »das größte unternehmerische Genie unserer Zeit« bezeichnet. Die Analyse der deutschen Probleme durch Musk sei richtig, die Folgerung, nur die AfD könne hier Abhilfe schaffen, aber falsch und gefährlich.

Lesen Sie auch

Zur Frage, ob die »Welt« den Beitrag bei Musk angefragt hatte, wollte sich Burgard nicht äußern. »Unsere Gastautoren haben grundsätzlich einen Anspruch darauf, dass die Genese ihres Beitrags der Vertraulichkeit unterliegt«, sagte der »Welt«-Chefredakteur, der künftig auch die Premium-Gruppe beim Medienhaus Axel Springer leitet, zu der neben den »Welt«-Titeln auch die Online-Dienste Politico und Business Insider gehören.

Vor seiner Zeit bei Springer hatte Burgard zuletzt als stellvertretender Studioleiter für die ARD in Washington gearbeitet.

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Berlin

Reiche will Wirtschaftsbeziehungen mit Israel ausbauen

Die Wirtschaftsministerin will bei einem Besuch über Hightech und die Industrie sprechen - und auch über den Schutz wichtiger Versorgungsbereiche

 16.12.2025

Japan

Lodge lehnt israelische Gäste ab – Jerusalem protestiert

Israels Botschafter in Tokyo, Gilad Cohen, legt formell Protest ein

 16.12.2025

Sydney

Terrorattacke in Bondi Beach: Ermittler finden Sprengsätze und IS-Propaganda

Im Fahrzeug der Täter entdecken Ermittler auch improvisierte Sprengvorrichtungen

 16.12.2025

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025