Universität Heidelberg

Vortrag von Terror-Sympathisanten abgesagt

Mahmud Abu-Odeh auf einer pro-palästinensischen Kundgebung auf dem Heidelberger Universitätsplatz am 4.6.2024 Foto: Philipp Rothe

Universität Heidelberg

Vortrag von Terror-Sympathisanten abgesagt

Die Veranstaltung wurde verschoben. Unklar ist, ob die Hamas-Unterstützer dabei sind

von Nils Kottmann  04.06.2024 14:19 Uhr

Hebh Jamal und Mahmud Abu-Odeh werden heute Abend keinen Vortrag an der Universität Heidelberg halten. Denn die ursprünglich mit den beiden Hamas-Sympathisanten geplante Veranstaltung zum Thema »Palestinian activism and (German) Media« soll »zu einem späteren Zeitpunkt« und »in größerem Rahmen und als öffentliche Veranstaltung« stattfinden, wie die Universität am Dienstag mitteilte.

Die Universität will so »der von vielen Seiten geäußerten Sorge Rechnung tragen«, dass Hebh Jamal und Mahmud Abu-Odeh die Lehrveranstaltung als »Plattform für politische Agitation nutzen könnten«.

Brisant: Ob die beiden Terror-Verherrlicher aber beim neuen Termin überhaupt dabei sein werden, steht noch gar nicht fest.

»Wer bei der jetzt beschlossenen öffentlichen Veranstaltung auf dem Podium vertreten sein wird, ist Bestandteil der Beratung zwischen Rektorat und Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien«, heißt es dazu in der Pressemitteilung.

»Das Wort ‚Absage‘ geht der Universität nicht über die Lippen«

Jüdische Studentenvereinigungen, die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) und CDU-Politiker forderten eine Absage des umstrittenen Vortrags, weil Jamal und Abu-Odeh den Terror der Hamas verharmlost und gerechtfertigt hatten.

»Gut, dass die Universität ein Einsehen hat«, sagt Volker Beck, Präsident der DIG zur Jüdischen Allgemeinen. »Das Wort ‚Absage‘ geht der Universität allerdings nicht über die Lippen. Fehlerkultur kann auch offensiver ausfallen«, kritisiert Beck. Er rät der Universitätsleitung um Rektorin Frauke Melchior, »noch einmal vertieft« über »Antisemitismus und die Bedeutung der Treue zur Verfassung« nachzudenken.

Rektorin Melchior hatte am Montagabend Kritiker und verantwortliche Personen zum Krisengespräch geladen. Darunter: Wikke Jansen, die Jamal und Abu-Odeh eingeladen hatte, Werner Arnold, Rektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, und zwei Vertreter des Bundes jüdischer Studierender Baden sowie des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Jamal und Abu-Odeh sympathisieren mit der Hamas

Die jüdischen Studentenverbände hatten die Universitätsleitung vor Hebh Jamal und Mahmud Abu-Odeh gewarnt.

So lobte der bei Zaytouna engagierte Aktivist Abu-Odeh die jemenitischen Huthi-Terroristen dafür, dass sie Raketen auf Handelsschiffe mit Kurs auf Israel abfeuern. »Ich sage euch, das ist noch das Mindeste, was passieren müsste«, sagte Mahmud O. Anfang Mai in einer Rede auf dem Mannheimer Marktplatz, bevor er sich in Vernichtungsfantasien erging.

»Wenn Israel Rafah bombardieren sollte, dann werden Raketen aus den Nachbarländern fliegen, in einer Menge, die wir uns noch gar nicht vorstellen können. Dagegen wird der 7. Oktober ein Scheißdreck sein«, prophezeite Mahmud Abu-Odeh. Dies würde nicht geschehen, weil es sein Wunsch sei, sondern eine politische Tatsache. Die ist bisher jedoch nicht eingetreten.

Mahmud Abu-Odeh hetzt zudem immer wieder gegen die jüdischen Gemeinden und insbesondere gegen Amnon Seelig, den Kantor der Jüdischen Gemeinde Mannheim, der häufig die Proteste von Zaytouna beobachtet. Seelig sei ein »Schwachmat« und Teil eines »Haufens von Konvertiten, die das Judentum als Deckmantel für ihren scheiß Rassismus benutzen«.

In der Rede lobte Mahmud Abu-Odeh auch einige Israelis, die mit ihm demonstriert hätten: »Sie sagen, Israel ist ein kolonialistischer, faschistischer Terrorstaat, der kein Recht hat zu existieren. Das sagen die in Berlin und stehen neben uns, Seite an Seite.«

Im Rhein-Neckar-Kreis gebe es jedoch nur »einen Haufen Idioten, die ab und an mal eine Veranstaltung machen. Mit Rassisten verstecken sie sich in der jüdischen Gemeinde und machen dort ihre Veranstaltungen«, pöbelt Mahmud Abu-Odeh.

Die aus Amerika eingewanderte Aktivistin Hebh Jamal rechtfertigte die Massaker der Hamas noch am 7. Oktober 2023 in einem mittlerweile gelöschten Video. »Dekolonialisierung ist schmutzig, Dekolonialisierung ist hässlich, Dekolonialisierung ist nicht hübsch anzusehen. Sie ist furchterregend, aber sie ist absolut notwendig«, sagte sie damals.

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert