Gedenken

Von der Leyen und Sassoli erinnern an SS-Massaker in Italien

Zu den Insassen des Konzentrationslagers Fossoli gehörte der Schriftsteller und Auschwitz-Überlebende Primo Levi (1919-1987). Foto: ullstein bild - Heritage Images / Fine Art Images

Gedenken

Von der Leyen und Sassoli erinnern an SS-Massaker in Italien

In Cibeno begingen die deutscher Truppen während der Besetzung Italiens eines von zahlreichen Kriegsverbrechen

 04.07.2021 16:41 Uhr

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Parlamentspräsident David Sassoli besuchen am 11. Juli das ehemalige Konzentrationslager Fossoli nahe dem norditalienischen Modena. Anlass ist das gemeinsame Gedenken an die Erschießung von 67 italienischen Gefangenen durch die SS am 12. Juli 1944.

Das »Massaker von Cibeno« war eines von zahlreichen Kriegsverbrechen deutscher Truppen während der Besetzung Italiens. Sie begann im September 1943, nachdem Hitlers Verbündeter Benito Mussolini abgesetzt worden war und die neue italienische Regierung einen Waffenstillstand mit den Westalliierten unterzeichnet hatte.

Die Deutsche von der Leyen und der Italiener Sassoli wollen an der offiziellen Gedenkfeier in Fossoli teilnehmen. Der Bürgermeister der Stadt Carpi, zu der Fossoli gehört, Alberto Bellelli, sprach dem Besuch historische Bedeutung zu. Es seien solche Schauplätze des Schreckens, an denen die Idee übernationaler Institutionen entstanden sei, die Europa Frieden und Fortschritt bringen sollten, erklärte Bellelli.

Das 1942 für Kriegsgefangene errichtete Lager Fossoli diente später zur Internierung politischer Gefangener und Partisanen sowie als Durchgangslager für mehr als 2800 italienische Juden, die zur Ermordung in deutsche Vernichtungslager deportiert wurden. Zu den Insassen gehörte der Schriftsteller und Auschwitz-Überlebende Primo Levi (1919-1987). kna

Vatikan

Robert Francis Prevost ist neuer Papst

Er ist der erste Amerikaner in diesem Amt und hat sich den Namen Leo XIV. gegeben

von Philipp Znidar, Sabina Crisan  09.05.2025 Aktualisiert

Gedenken

Steinmeier: »Flüchten wir nicht aus unserer Geschichte«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Gedenkstunde im Bundestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs über Gefahren für die Demokratie

 08.05.2025

Gericht

AfD rechtsextrem? Verfassungsschutz gibt Stillhaltezusage ab

Damit können die Verfassungsschützer die AfD nicht beobachten, bis das Verwaltungsgericht Köln ein Urteil gefällt hat

 08.05.2025

Kommentar

Die Menschen in Gaza brauchen schnell Hilfe

Eine Demokratie wie Israel sollte sich nicht auf schmutzige Kriegstaktiken wie die Blockade von Hilfsgütern einlassen, auch wenn es sich bei der Hamas um skrupellose, abgrundtief böse Terroristen handelt

von Nils Kottmann  08.05.2025

Kommentar

Ulrike Eifler, die Linkspartei und die Auslöschung Israels

Ein hochrangiges Mitglied der Partei delegitimiert auf X Israel. Die Linke muss sich klar davon distanzieren, wenn sie glaubwürdig für Menschenrechte eintreten will

von Andreas Büttner  08.05.2025

Kommentar

Der Ukraine-Krieg überlagert die Pluralität der Erinnerungen

Die Auffassung, dass jeder nach seiner Fasson dem Zweiten Weltkrieg gedenkt, wurde durch Russlands Einmarsch in die Ukraine zerstört. Lenin- und Roter Stern-Orden jüdischer Veteranen und Veteraninnen und ihre »hundert Gramm« in Erinnerung an die gefallenen Kameraden wirken deplatziert

von Dmitrij Belkin  08.05.2025

Umfrage

80 Jahre Kriegsende – Jeder fünfte Deutsche will mehr Gedenken

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Der Zweite Weltkrieg war vorüber. In Berlin und anderswo erinnern die Menschen an die Millionen Opfer. Jüdische Vertreter würdigen die Erinnerungskultur - und warnen zugleich

von Leticia Witte  08.05.2025

Debatte

Schuster: AfD-Regierung wäre für Juden das Signal zur Auswanderung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD machen gerade Juden besorgt. Zentralratspräsident Josef Schuster erinnert an die 1930er Jahre: Auch in der NS-Zeit hätten viele Juden lange nicht für möglich gehalten, was dann folgte

von Christoph Schmidt  07.05.2025

Globaler Antisemitismus

J7 beklagen Staatsversagen beim Kampf gegen Judenhass

Ziele sind Einrichtungen wie Synagogen und Schulen - aber auch Menschen. Ein Bericht zeigt erschreckende Zahlen zu Antisemitismus in Deutschland, den USA, Argentinien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Australien

von Leticia Witte  07.05.2025