Reaktion

Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert

Zentralratsvizepräsident Abraham Lehrer Foto: Lohnes/ZR

Nach den Schüssen auf die Synagoge in Bochum steht der Zentralrat der Juden in Deutschland mit der Jüdischen Gemeinde der Stadt in engem Kontakt. Zentralratsvizepräsident Abraham Lehrer sagte der Jüdischen Allgemeinen am Dienstag: »Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat volles Verständnis dafür und unterstützt ausdrücklich, dass die Jüdische Gemeinde Bochum eine Verstärkung ihrer baulichen Sicherheitsmaßnahmen fordert.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Weiter sagte Lehrer: »Die Gemeindemitglieder wissen Bescheid. Aber bisher hat mir in meinen Gesprächen mit der Jüdischen Gemeinde Bochum noch niemand erzählt, dass die Stimmung gekippt ist.«

In der Nacht zu Montag hatte ein Unbekannter auf die Synagoge und das benachbarte Planetarium gezielt. Die Polizei stellte insgesamt vier kunststoffummantelte Metallkugeln sicher.

GESCHOSSE Das Motiv der Tat sei derzeit noch ungeklärt, erläuterte der Zentralratsvize: »Es gibt zwei Schüsse auf die Gemeinde, es gibt zwei Schüsse auf das benachbarte Planetarium. Die Geschosse bestehen aus Metallkernen, sechs bis sieben Millimeter im Durchmesser, mit Plastik ummantelt. Aufgrund der Tatsache, dass auf beide Gebäude geschossen wurde, kann man nicht eindeutig sagen, ob es ein antisemitischer Anschlag war. Aber wir können es auch keinesfalls ausschließen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Aus den vergangenen zwölf Monaten fielen ihm drei gewalttätige Angriffe auf jüdische Gemeinden in Deutschland ein, sagte Lehrer. »Ob man daraus schließen kann, dass es massiv zugenommen hat, da wäre ich vorsichtig. Aber für manche ist die Grenze zu einer Gewalttat offenbar leichter überschreitbar geworden als etwa noch vor fünf Jahren.«

Die Frage nach dem »Vorbildcharakter« anderer Angriffe, etwa dem Anschlag auf die Synagoge von Halle, sei »mit Sicherheit legitim. Und ich denke, dass solche Gewalttaten manche Menschen tatsächlich dazu verleiten können, auf die Synagoge oder das Planetarium zu schießen und ihrer ›Wut‹ freien Lauf zu lassen«, erklärte Abraham Lehrer. ag

Meinung

Die Kälte der »Sozialreform«

Für die Haushaltslücken lässt die Bundesregierung wieder einmal die Schwächsten der Gesellschaft büßen. Jüdische Rentnerinnen und Rentner werden besonders hart getroffen

von Günter Jek  26.10.2025

Zeitdokument

Erstmals Fotos von NS-Deportation aus Hamburg entdeckt

Bislang galten sie als Aufnahmen einer Bomben-Evakuierung. Nun ist klar: Drei historische Fotos zeigen eine NS-Deportation von mehr als 1.000 Juden aus Hamburg. Forscher haben sie erstmals eindeutig identifiziert

 26.10.2025

Wien

Österreichs Kanzler klar für Teilnahme Israels am ESC

Im Mai 2026 soll der 70. Eurovision Song Contest in Wien stattfinden. Doch einige Staaten wie Spanien, die Niederlande und Irland haben im Fall eines israelischen Auftritts mit Boykott gedroht. Was sagt Österreichs Kanzler?

 26.10.2025

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025

Berlin

Gratis-Falafel: Restaurant »Kanaan« reagiert auf Vorfall im »K-Fetisch«

Die Aktion dauert bis 16.00 Uhr an. Es sei ein »Friedenszeichen in Zeiten des Hasses«, sagen die Betreiber

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025

Internationaler Gerichtshof

Persilschein für die UNRWA

Der IGH sieht Israel in der Pflicht, mit dem umstrittenen Palästinenser-Hilfswerk zu kooperieren. Maßgeblich für die Richter sind die Zusicherungen von UN-Offiziellen

von Michael Thaidigsmann  23.10.2025

Berlin

Jüdische Studenten fordern Geraldine Rauchs Abgang

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin warnte vor »Muslimfeindlichkeit« bei einer jüdisch-kurdischen Veranstaltung. Die JSUD wirft ihr vor, autoritär zu reagieren. Kritik kommt auch von CDU und SPD

 23.10.2025

USA

Gebrochene Identität

Wie sich junge Juden zunehmend von Israel und ihrem Judentum entfernen. Geschichte einer Entfremdung

von Hannes Stein  23.10.2025