Diplomatie

»Verrücktheit des antisemitischen Diktatoren Erdogan«

Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer pro-palästinensischen Veranstaltung in Istanbul (2018) Foto: dpa

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind erneut heftig aneinander geraten. Erdogan warf Netanjahu am Sonntag in einer Ansprache »Staatsterror« gegen die Palästinenser vor und beschimpfte ihn als »Tyrannen«.

Der israelische Regierungschef sagte daraufhin vor christlichen Soldaten: »Ich war gerade der täglichen Verrücktheit des antisemitischen Diktatoren Erdogan ausgesetzt.« Der türkische Präsident leide unter einer »Obsession Israel gegenüber«, sagte Netanjahu.

Erdogan warf Netanjahu »Staatsterror« gegen die Palästinenser vor.

BEHAUPTUNGEN Erdogan hatte zuvor behauptet, Israel töte »Zehntausende unschuldiger Männer, Frauen und Kinder aller Altersgruppen in Palästina«. Er sprach von »Massakern« und »Verbrechen gegen die Menschlichkeit«.

Dazu sagte Netanjahu am Sonntag, Erdogan wisse, »was eine moralische Armee und eine echte Demokratie sind, im Gegensatz zu einer Armee, die in kurdischen Dörfern Frauen und Kinder abschlachtet«. Am Samstagabend hatte er Erdogan auf Twitter auch als »Besatzer des nördlichen Zyperns« beschrieben, der kein Recht habe, Israel Moral zu predigen.

Erdogan leide unter einer »Obsession Israel gegenüber«, sagte Netanjahu.

Der erneute verbale Schlagabtausch hatte begonnen, nachdem Erdogan am Samstag Jugendlichen bei einer Veranstaltung in Istanbul gesagt hatte, sie sollten niemanden treten, der am Boden liege. »Ihr seid kein Jude in Israel«, sagte Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

JUDENHASS Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nannte Netanjahu bei Twitter außerdem einen »kaltblütigen Mörder«.

Zwischen Israel und der Türkei ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Spannungen gekommen. Im Mai sprach Erdogan von einem »Genozid«, nachdem bei blutigen Protesten an der Gaza-Grenze Dutzende Palästinenser getötet worden waren. Sie protestierten gegen die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem.  dpa

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 09.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025