Meinung

Verlasst Ungarn!

Die Jobbik-Partei hat etwas gegen Minderheiten. Foto: JA

Ungarn hat gewählt, und wie! Noch erschreckender, als dass die konservative Fidesz-Partei um Viktor Orbán 53 Prozent der Stimmen erhalten hat, sind die 17 Prozent für die Jobbik-Partei. Damit ziehen die Rechtsextremen zum ersten Mal ins Parlament ein. Die Demokratie des Landes braucht deshalb den Zusatz »sogenannte«. Mit Jobbik wird eine Partei Mitsprache erhalten, die Minderheiten wie Juden, Sinti und Roma oder auch Homosexuelle nicht nur ausgrenzen will, sondern, so künden es ihre führenden Politiker an, mit ihnen »aufräumen« möchte. In Ungarn hat das »Aufräumen« Tradition. Schon vor der »Wannsee-Konferenz« 1942 wurde bei Juden damit begonnen – Deportation und Mord folgten. Bis heute ist keine dieser Sünden gesellschaftlich aufgearbeitet worden. Und die Wahlen zeigen, dass niemand aus der Geschichte gelernt hat. Junge ungarische Juden sollten deshalb ihre Heimat verlassen. Und auch Israelis, die Geschäfte mit Ungarn machen oder dort ihren Urlaub verbringen, sollten ihre Entscheidung dringend überdenken.

Der Autor war bis 2002 Landesrabbiner von Württemberg.

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025