Bildung

»Um das Geschichtsbewusstsein ist es schlecht bestellt«

Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Foto: imago images/ari

Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner macht für die Vielzahl demokratiefeindlicher Demonstrationen Defizite in der Geschichtsbildung verantwortlich. Der in Weimar erscheinenden »Thüringischen Landeszeitung« (Donnerstag) sagte er: »Um das Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft ist es eher schlecht bestellt.«

Der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora fügte hinzu: »Dafür, dass historisches Wissen aus den Universitäten nicht in die Breite der Gesellschaft gelangt ist, sind auch Defizite im Schulunterricht verantwortlich.«

gedenktage In den meisten Bundesländern sei in den vergangenen Jahren der Geschichtsunterricht teilweise stark zurückgefahren worden. Auch sprach Wagner von »ritualisierten, pathoshaften Formeln« an Gedenktagen. Zudem bemängelte der Gedenkstättenleiter eine einseitige Fokussierung auf die Opfer: »Wir haben viel zu viel mit Grauen auf die Leichenberge geblickt, die die Alliierten bei der Befreiung der Konzentrationslager gefunden haben, auf die Gaskammern in Auschwitz. Aber wir haben nicht ausreichend gefragt, wer eigentlich das Zyklon B in diese Gaskammern hineingeworfen hat, wer das hergestellt hat.«

Wagner blickt mit Sorge auf Proteste von Menschen mit umgedrehten Deutschland-Fahnen, Russland-Flaggen, sogenannten Judensternen auf der Kleidung und »Reichsbürger«-Symbolen. Es handele sich um »eine sehr breite und krude Mischung«. Diese werde vereint durch Ressentiments gegen die westliche Demokratie. Wichtig sei, »dass wir diejenigen zu erreichen versuchen, die kurz davor sind, in dieses Milieu hinein abzukippen«. epd

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025