Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Foto: imago images/Jan Huebner

In Offenbach wurde die Außenmauer des Kindergartens der Jüdischen Gemeinde mit dem Schriftzug »Free Gaza« beschmiert. Wie die »Offenbach-Post« berichtet, beobachtete ein Mann in heller Kleidung zunächst die Straße, bevor er kurz nach 17.45 Uhr die Wand besprühte, ein Foto machte und sich anschließend entfernte. Überwachungskameras der dokumentierten die Tat, die insbesondere die Außenwand des Kindergartens traf.

Am folgenden Morgen entdeckte ein Polizist die Schmiererei. Gleichzeitig fiel ein grüner Laserpunkt auf, der über die Hauswand wanderte. Solche Laser werden laut Polizeikreisen oft gezielt eingesetzt, um Bedrohungsszenarien nachzustellen und Menschen einzuschüchtern, da die Lichtpunkte an die Zielpunkte von Scharfschützen erinnern.

Rabbiner Mendel Gurewitz, der seit 27 Jahren in der Gemeinde tätig ist, zeigte sich tief betroffen. Die »Offenbach-Post« zitierte ihn mit den Worten: »Das Schlimmste war für mich die Angst in den Augen der Kinder, als sie am Morgen in den Kindergarten gebracht wurden. Sie wussten natürlich um die Bedeutung dieses Schriftzuges und waren sehr erschrocken.«

Lesen Sie auch

Der Rabbiner betonte demnach, er habe in all den Jahren noch nie erlebt, dass jemand die Synagoge beschmiert habe: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

Gurewitz wirkte sichtlich erschüttert, räumte aber ein, dass er sich nicht einschüchtern lasse: »Ich bin seit 27 Jahren hier in der Gemeinde Rabbiner und habe noch nie erlebt, dass jemand unsere Synagoge beschmiert hat. Dennoch trifft es mich hart, weil ich Offenbach bisher immer als sicher und tolerant erlebt habe«, erklärte er dem Blatt zufolge.

Die Schmiererei wurde zunächst abgedeckt. Eine Fachfirma soll die Wand professionell reinigen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und wertet derzeit die Videoaufnahmen der Tat aus. ja

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025