Brandenburg

Streit um Beauftragten gegen Antisemitismus

Foto: picture alliance / Zoonar

In Brandenburg gibt es einen Streit über die geplante Ernennung eines Antisemitismusbeauftragten. Nach Medienangaben beauftragte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden Land Brandenburg mit seinen sechs Gemeinden den ehemaligen Verfassungsrichter Matthias Dombert, seine Forderungen als Anwalt zu vertreten.

Der Landesverband wolle eine Mitsprache bei der Einrichtung des neuen Amtes, bestätigte Dombert am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

In einem Gesetzentwurf zur Bestellung des Antisemitismusbeauftragten ist bislang vorgesehen, dass es eine Wahl durch den Landtag auf Vorschlag der Fraktionen gibt. Damit unterscheidet sich Brandenburg von anderen Bundesländern, in denen Antisemitismusbeauftragte von den jeweiligen Landesregierungen ernannt werden. Laut Dombert soll nach dem Willen des Landesverbands auch eine Anhörung der »jüdischen Gruppen« im Gesetz verankert werden.

Wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Keller der KNA sagte, sollen die Gemeinden bei der Beratung über das Gesetz auf jeden Fall einbezogen werden: »Außerdem würde ich es begrüßen, wenn sie auch bei der konkreten Personalauswahl mitangehört werden.«

Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Petra Budke, betonte ebenfalls, dass die jüdischen Gemeinden zu dem Gesetzentwurf eine Bewertung abgeben sollen. Man müsse erwägen, ob das auch mit Blick auf die Person des Antisemitismusbeauftragten erfolgen könne.

Ein Sprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland erklärte auf KNA-Anfrage, dass es sich bei diesem Thema um eine Angelegenheit des Landesverbands handle, zu der der Zentralrat keine Stellung nehme.

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025

Iran

Mullahs lassen angeblichen Mossad-Informanten hinrichten

Die Zahl der Hinrichtungen hat in den vergangenen Jahren drastisch zugelegt

 30.04.2025

Buenos Aires

Argentinien stellt Dokumente über geflohene Nazis online

Viele hochrangige Nationalsozialisten flohen nach dem Zweiten Weltkrieg vor Strafverfolgung – vor allem nach Südamerika. In Argentinien sind Dokumente zu den NS-Tätern nun digital zugänglich

 30.04.2025

Hanau

Antisemitisches Plakat an Schule: Staatsschutz ermittelt

In einem angrenzenden Park gab es eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde. Besteht ein Zusammenhang?

 30.04.2025

Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025