Limburg

Strafe für Selbsthilfe

Limburg: Im zivilrechtlichen Streit um die Zahlung von Schadenersatz vertagte das Amtsgericht seinen Urteilsspruch auf den 9. Dezember. Foto: dpa

Rechtsstreit um das Übersprühen von Neonazi-Schmierereien in Limburg: Erst tauchten in der hessischen Stadt antisemitische und fremdenfeindliche Schmierereien auf, dann schritt ein Lehrer zur Selbsthilfe. Er kratzte Aufkleber von Laternenmasten und Straßenschildern und übersprühte Graffiti mit schwarzer Farbe.

Dafür handelte der Pädagoge sich eine Rechnung ein: Das städtische Ordnungsamt verlangte für die Entfernung der Sprayfarbe zunächst 3278,17 Euro, später verringerte es die Forderung auf 991,55 Euro. Im zivilrechtlichen Streit um die Zahlung vertagte das Amtsgericht Limburg nun seinen Urteilsspruch auf den 9. Dezember.

Selbsthilfe Der Angeklagte betonte vor Gericht, die Stadt habe fremdenfeindliche Hetze und Hakenkreuze über mehrere Wochen geduldet und nichts dagegen unternommen. Vor seiner Selbsthilfe habe er die Ordnungsbehörde ungezählte Male telefonisch und schriftlich vergeblich zur Entfernung der Aufkleber und Schmierereien aufgefordert.

Der 52-Jährige beantragte, die Klage der Stadt abzuweisen. Dabei berief er sich auf einen Fernsehbeitrag aus Zossen in Brandenburg. Dort habe die Polizei den Bürgern ausdrücklich erlaubt, rassistische und nationalsozialistische Schmierereien sofort zu beseitigen, wenn die Stadt nicht tätig werde.

Die Ordnungsbehörde habe nichts gegen das Abkratzen der Neonazi-Symbole, entgegnete die Juristin des städtischen Rechtsamts, Inna Pirogova. Es sei aber sehr schwierig gewesen, die vom Beklagten verwendete schwarze Sprayfarbe zu entfernen. Der Lehrer erwiderte, die Stadt solle ihm sagen, wie man ein Graffito-Hakenkreuz abkratzt.

unverständnis »Ich habe keine Sache beschädigt. Ich habe hier nichts zu zahlen«, sagte der Pädagoge. Die Stadt solle sich nicht zum Werbeträger rechtsradikalen Gedankenguts machen lassen. Limburg dürfe keinerlei Raum für Antisemiten, Neonazis und Rassisten geben.

Die Stadtverwaltung Limburg erklärte, Behördenmitarbeiter seien gehalten, bei der Feststellung von verfassungsfeindlichen Symbolen diese zu entfernen. Die Stadt habe im vergangenen Jahr eigens einen Straßenkontrolleur dazu beauftragt. epd/ja

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025