Berlin

Stilles Gedenken

Die Andacht im Bundestag Foto: (privat)

Es war ein Gedenken fernab vom Trubel, ohne Straßensperren und ohne viele Worte: Im Andachtsraum des Deutschen Bundestags hat am Montagabend zum Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel eine ebenso würdige wie ernsthafte Gedenkveranstaltung stattgefunden.

Auf Initiative der Vertreterin der evangelischen Kirche beim Bund, Prälatin Anne Gidion, erinnerten gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland auch die katholische Kirche sowie die evangelischen Freikirchen, vertreten durch ihre Vertreter beim Bund, Prälat Karl Jüsten und Pastor Konstantin von Abendroth, und für die griechisch-orthodoxe Kirche Vikarbischof Emmanuel Sfiatkos an die mehr als 1200 Terroropfer des 7. Oktober und die Geiseln.

Lesen Sie auch

Die Andacht war hochrangig besucht. Die Unionsfraktion war mit Friedrich Merz und Alexander Dobrindt mit beiden Vorsitzenden sowie dem CDU-Fraktionsgeschäftsführer Torsten Frei gekommen. Von der SPD kam unter anderem Kulturpolitiker Helge Lindh, und auch die religionspolitische Sprecherin der Grünen, Lamya Kaddor, zählte zu den rund 30 anwesenden Parlamentariern.

Sie alle erlebten einen wohl seltenen Moment in der sonst so von Schnelllebigkeit und Druck geprägten Bundestagswelt. Der nüchterne Raum im Reichstagsgebäude schien für einen kurzen Moment in der Ewigkeit versunken. Klarheit und Geradlinigkeit sprach aus den wenigen Worten.

Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann sang ein Gedenkgebet für die Opfer des 7. Oktober sowie den Psalm 23, Mismor Ledawid: »Selbst wenn ich im Tal, im Schatten des Todes wandere, werde ich das Böse nicht fürchten, denn Du bist mit mir.« ja

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Tobias Kühn

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025

Berlin

Bundesinnenministerium wechselt Islamismusberater aus

Beraterkreis statt Task Force: Die schwarz-rote Bundesregierung setzt einen anderen Akzent gegen islamistischen Extremismus als die Ampel. Ein neues Expertengremium, zu dem auch Güner Balci gehören wird, soll zunächst einen Aktionsplan erarbeiten

von Alexander Riedel  21.11.2025