Oswiecim

Stiftung Auschwitz-Birkenau ruft zu Spenden auf

Baracken in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau Foto: imago/BE&W

Die Stiftung Auschwitz-Birkenau ruft zu Spenden für die Instandhaltung der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers auf. Die Stiftung verfüge noch nicht über ein erforderliches Stammkapital von 176 Millionen Euro, um aus ihren Zinserträgen langfristig alle Konservierungsarbeiten finanzieren zu können, sagte der Vorsitzende der Stiftungsrates, Marek Zajaz, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). »Wir sind momentan bei ungefähr 144 Millionen Euro an überwiesenen Beiträgen angelangt, weitere 30 Millionen sind zugesagt worden.«

SANIERUNG Er hoffe, dass man spätestens Ende des Jahres ausreichend Stiftungskapital für Erhalt und Sanierung der Gedenkstätte von Staaten, Großstädten und privaten Spendern zusammenhabe, so Zajac. Die Bundesrepublik Deutschland und die 16 Bundesländer sagten insgesamt 120 Millionen Euro zu. Die letzten Teilbeträge davon sollen bis Ende des Jahres gezahlt werden. Fast 40 Staaten steuerten bereits Stiftungskapital bei.

Dank der 2009 gegründeten Stiftung habe die Konservierung von Gebäuden, Ruinen und Dokumenten trotz der massiven Einnahmeeinbußen der Gedenkstätte in der Corona-Pandemie fortgesetzt werden können, betonte Zajac. Das 200 Hektar große Museumsgelände musste wegen Corona 2020 fünfeinhalb Monate schließen, so dass viel weniger Besucher als sonst kamen und die Einkünfte aus Führungen stark einbrachen. Wann die Gedenkstätte wieder öffnet, steht noch nicht fest.

BILDUNGSPROGRAMME »Auschwitz-Birkenau, das Symbol von Hass und industrieller Vernichtung von über einer Million Menschen, darf nie in Vergessenheit geraten«, so Zajac. »Wir müssen jüngeren Generationen erklären, wie bedeutend, wie fundamental für die europäische Kultur das Gedenken an die Opfer ist.« Das sei man den Opfern und Überlebenden schuldig. Die Stiftung arbeite gemeinsam mit der Gedenkstätte an Bildungsprogrammen, in deren Mittelpunkt die Begegnung und die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte stünden.

Die Konservatoren kümmern sich etwa um den Erhalt von Textilien, Glas, Holz und Häftlingsbaracken. Der Vorsitzende des Stiftungsrates erklärte, die Baracken seien weder von professionellen Bauarbeitern noch mit der Absicht errichtet worden, sie über 75 Jahre stehen zu lassen. Daher sei die Konservierung sehr aufwendig. Das Stiftungskapital bleibe unangetastet. Der Kapitalstock solle genügend Zinsen abwerfen, um damit auch in Krisenzeiten die laufenden Instandhaltungskosten begleichen zu können. kna

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025