Fussball

Starker Rechtsaußen

Vereinsheim von Wismut Gera Foto: imago

Sportlich ist es um den Fußballklub Wismut Gera ruhig geworden. Der Verein, der zu DDR-Zeiten zwischen erster und zweiter Liga pendelte, hält sich nach dem finanziellen Kollaps wacker in der sechstklassigen Thüringenliga. In der vergangenen Saison verzichtete man gar notgedrungen auf den Aufstieg – Gera ist keine Stadt, in der Sponsoren Schlange stehen.

Umso dankbarer war die Vereinsführung, dass Lars Weber, der Chef des Sicherheitsunternehmens »Alpha Security«, den Verein immer wieder finanziell unterstützt. Seit August ist er nun Präsident seines Lieblingsvereins, und die Vorwürfe, dass es sich bei dem bulligen Mann um einen Neonazi handle, machen seither die Runde. Nun ist Weber zurückgetreten – »um weiteren Schaden abzuwenden«.

Verbindungen Tatsächlich deutete – außer Webers Dementi – einiges darauf hin, dass die Vorwürfe zutreffen. Schon das Logo von »Alpha Security« ist an rechte Symboliken angelehnt. Enge Verbindungen hält Weber zur Kampfsportgruppe »Eastfight«, deren Vorsitzender er bis vor einigen Jahren war. Aktuelle Fotos zeigen »Eastfight«-Kämpfer mit einschlägigen Tattoos, unter anderem einer Rudolf-Hess-Abbildung.

2010 staunten szenekundige Beobachter nicht schlecht, als sie bei der »Fairplay Soccer Tour« in Pößneck unter den »Alpha Security«-Angestellten Marcel Wöll ausmachten. Der ehemalige Vorsitzende der hessischen NPD hatte gerade eine Haftstrafe abgesessen und war von Webers Firma als Ordner beschäftigt worden.

Auch das passt nicht zum angeblichen Bruch mit der rechten Szene, den Weber zu diesem Zeitpunkt längst vollzogen haben will. Schon Jahre zuvor hatte Weber sich juristisch dagegen zur Wehr gesetzt, dass ihn ein Gewerkschafter als »Nazi« bezeichnet hatte. Das Oberlandesgericht Jena wies seine Klage 2009 ab und verweigerte ihm Schadensersatz.

Aufrufe In Gera hat Weber allerdings durchaus Fürsprecher. Sie halten seine angebliche Läuterung für glaubwürdig. In der Tat findet sich auf der Vereinshomepage ein Button mit der Aufschrift »Nein zu Rassismus und Gewalt«, entsprechende Aufrufe sollen auch schon bei Heimspielen verlesen worden sein. Immerhin.

Doch selbst wenn man dem Mann zugutehält, dass von ihm selbst keine neonazistischen Aussagen kolportiert sind und sein Plädoyer in eigener Sache auf »ZeitOnline« – »Ich bin kein Rechter, ich bin unpolitisch, ich wähle Mitte, die NPD lehne ich ab. Schauen Sie sich besser ein paar Politiker der CDU an!« – aufrichtig wäre, bleiben erhebliche Zweifel. Nicht nur, weil sein Kfz-Kennzeichen mit der Zahl »18« endet, dem Szenecode für Adolf Hitler.

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025