Ahmad Mansour

Sorge über Debattenkultur

Ahmad Mansour Foto: imago

Der Psychologe Ahmad Mansour zeigt sich besorgt um die Debattenkultur in Deutschland. »Eine sachliche Auseinandersetzung scheint nicht mehr möglich«, schreibt er in einem Gastbeitrag für die »Bild«-Zeitung vom Samstag. Dies betreffe insbesondere Themen wie Integration, Migration oder Islam, so Mansur.

Stereotype Debatten seien häufig moralisch aufgeladen und verengten sich auf Stereotype, schreibt der Islamismus-Experte weiter. »Das beunruhigt mich zunehmend.« Viele Diskussionen verliefen in »Schwarz-Weiß-Bildern« wie »moralisch und unmoralisch, gut und böse, rassistisch und weltoffen«.

Er habe den Eindruck, »als existieren zwei Republiken, die sich kaum noch miteinander austauschen können«, so Mansour. Auf der einen Seite stünden »rechte Hetzer, die so tun, als hätte es die Vergangenheit nicht gegeben oder als wäre sie nicht so schlimm gewesen, ’nur ein Vogelschiss‘.« Auf der anderen Seite verortet er »Moralapostel, vor allem Menschen aus dem linken Spektrum, die jede Kritik im Bereich Migration und Muslime direkt als rassistisch, ausländerfeindlich, islamophob abstempeln und verharmlosen«.

Toleranz Der Psychologe mahnt mehr Mut und wechselseitige Toleranz an. Dabei müssten »auch religiöse, muslimische Narrative« thematisiert werden: »denn nur wer tiefer schaut, kann die Ursache islamistischer und demokratiefeindlicher Inhalte erkennen«. Für entschlossenes Handeln brauche es sachliche, aber offen geführte Debatten. kna

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Thüringen

Universität Jena berät über Umgang mit israelischen Partnern

Jenaer Professoren wollen die Kooperationen ihrer Hochschule mit israelischen Partnern prüfen lassen, die Verbindungen zur israelischen Armee haben könnten. Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender mahnt, Wissenschaft dürfe kein Ort für Ausgrenzung werden

von Matthias Thüsing  05.11.2025

Prozesse

Berliner Verwaltungsgericht verhandelt Waffenlieferungen an Israel

Zwei unterschiedliche Klagen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Israel beschäftigen am 12. November das Berliner Verwaltungsgericht. Unter anderem geht es um mehrere Tausend Panzerabwehrwaffen

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025

Ostdeutschland

Zentralrat warnt vor AfD-Regierung: »Echte Gefahr für jüdisches Leben«

Der Präsident des Dachverbands der jüdischen Gemeinden sieht in den hohen Umfragewerten der AfD zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einen »Weckruf«

von Joshua Schultheis  05.11.2025

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  05.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025