Krieg

Skandinavier stoppen Entwicklungshilfen für Palästinenser

Foto: dpa

Nach dem Großangriff der islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel legen Schweden und Dänemark ihre in die palästinensischen Gebiete fließende Entwicklungshilfe vorübergehend auf Eis. Das gaben die Regierungen der beiden skandinavischen EU-Länder am Dienstag bekannt.

Man wolle kein Geld der schwedischen Steuerzahler an Akteure geben, die sich nicht ausdrücklich von Terrorismus distanzierten, sagte Schwedens Minister für Entwicklungshilfe und Außenhandel, Johan Forssell, am Abend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. 57 Millionen schwedische Kronen (rund 5 Millionen Euro) würden nun nicht wie für dieses Jahr geplant ausgezahlt. Die humanitäre Unterstützung etwa in Katastrophenfällen sei davon nicht betroffen.

Auch Dänemark hat sich nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen entschlossen, seine Entwicklungshilfe an die Palästinenser auszusetzen. Deutschlands nördlicher Nachbar will währenddessen eine Überprüfung einleiten, um sicherzustellen, dass keine finanzielle Hilfe aus Dänemark missbraucht wird, um indirekt Terrororganisationen zu unterstützen, die Israel angreifen. Dabei soll die Unterstützung etwa von zivilen Organisationen und Infrastrukturprojekten auf den Prüfstand gestellt werden.

Nach Ministeriumsangaben geht es um eine Summe von 72 Millionen dänischen Kronen (9,7 Millionen Euro), die für den Rest des Jahres 2023 auf Eis gelegt wird. Direkte Unterstützung für die palästinensische Autonomiebehörde leistet Dänemark derzeit demnach nicht.

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Bericht: Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Kundgebung

Botschaft warnt vor israelfeindlicher Großdemo in Frankfurt

Stadt, Polizei und Justiz müssten entschieden einschreiten, damit es »nicht erneut eine Judenjagd auf den Straßen Frankfurts« gibt

von Imanuel Marcus  26.08.2025

Brüssel

Kampagne gegen die Beauftragte

Linke Europaabgeordnete fordern die Entlassung der Antisemitismusbeauftragten der EU-Kommission. Aus den jüdischen Gemeinden kommt nun massiver Gegenwind

von Michael Thaidigsmann  25.08.2025

Oberammergau

»Judenfreund«: Regisseur Stückl beklagt Anfeindungen

Christian Stückl leitet die berühmten Passionsspiele in Oberbayern. Lange wurde er dafür gewürdigt, das Werk von judenfeindlichen Passagen befreit zu haben. Nun dreht sich der Wind

 25.08.2025

Osnabrück

Schriftsteller Leon de Winter irritiert über Ausladung von Festival

Die örtliche jüdische Gemeinde hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig gestrichen – Begründung: Der Autor habe in seiner Kolumne die AfD »verharmlost«

 26.08.2025 Aktualisiert

New York

Jüdische Krankenschwester verklagt Krankenhaus wegen Diskriminierung

Die Pflegerin wirft der Klinik vor, sie nach pro-israelischen Beiträgen in sozialen Medien schikaniert und finanziell bestraft zu haben

 25.08.2025