Gedenken

Selenskyj bei Gedenkfeier in Babyn Jar

Die Gedenkstätte von Babyn Jar in der Ukraine Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Oberrabbiner des Landes, Rabbi Moshe Reuven Azman, haben in Babyn Jar an der zentralen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Massenmordes der Nazis an den europäischen Juden teilgenommen. Trotz – oder gerade auch wegen – des andauernden russischen Eroberungskrieges gegen sein Land war dem ukrainischen Regierungschef das Gedenken offenkundig ein Herzensanliegen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Wir wissen, dass Gleichgültigkeit ebenso tötet wie Hass und dass das Böse nur dann entsteht, wenn diese beiden Faktoren gleichzeitig auftreten«, erklärte Selenskyj am Morgen in einer Videonachricht. »Deshalb ist es so wichtig, dass alle Menschen, die das Leben schätzen, Entschlossenheit zeigen, wenn es darum geht, diejenigen zu retten, die der Hass zerstören will.«

»Heute gedenken wir auch der Gerechten unter den Völkern aus diversen Ländern, die ebenfalls entschlossen waren, Leben zu retten«, so der jüdische Regierungschef aus Kiew. »Und wir erinnern an die Entschlossenheit der globalen Koalition, die den Nazismus stoppte.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Noch entschlossener als zuvor bekräftigen wir: Nie wieder Hass! Nie wieder Gleichgültigkeit! Je mehr Nationen die Gleichgültigkeit überwinden, desto weniger Platz auf der Welt wird es für Hass geben«, sagte Wolodymyr Selenskyj.

Massaker Babyn Jar ist heute eine Gedenkstätte für die 33.771 Juden, die dort am 29. und 30. September 1941 von den Nazis erschossen wurden. Das Massaker, eines der schlimmsten der Nazizeit, ist auch als »Holocaust der Kugeln« bekannt. Nur 29 Juden überlebten.

»Je mehr Nationen die Gleichgültigkeit überwinden, desto weniger Platz auf der Welt wird es für Hass geben«, betont Selenskyj.

Auch in Deutschland wurde heute der ukrainischen Opfer Nazideutschlands gedacht. Im Bundestag sagte dessen Vorsitzende Bärbel Bas im Rahmen der heutigen Gedenkstunde, viele Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten seien Ukrainerinnen und Ukrainer gewesen.

»Mich erschüttert, dass auch Überlebende des Holocaust durch die gegenwärtigen russischen Angriffe auf die Ukraine getötet wurden«, so Bas. Die Tatsache, dass mehrere von ihnen in Deutschland Zuflucht gefunden haben, berühre sie.

Essay

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  18.09.2025 Aktualisiert

Yad Vashem

Holocaust-Bildungszentrum in Deutschland: Drei mögliche Standorte ausgewählt

In welchen Bundesländern könnte die Institution gebaut werden? Drei stehen auf der Liste

 18.09.2025

Gazakrieg

Trump: »Ich will, dass die Geiseln sofort freigelassen werden«

Beim Staatsbesuch des US-Präsidenten im Vereinigten Königreich ging es bei einer Pressekonferenz auch um den Gaza-Krieg. Dabei machte Donald Trump eine zentrale Forderung erneut deutlich

 18.09.2025

Initiative

Kampf gegen Judenhass: Bündnis fordert Taten von der Politik

Zahlreiche Persönlichkeiten und Organisationen beteiligen sich an einem Bündnis gegen Antisemitismus. Am Donnerstag traten sie mit einem Fünf-Punkte-Plan an die Öffentlichkeit

 18.09.2025

Antisemitismusverdacht

Ermittlung wegen Plakat »Juden haben hier Hausverbot« läuft

Ein antisemitischer Aushang in einem Flensburger Geschäft sorgt für Entsetzen. Politiker und Bürger reagieren deutlich. Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

 18.09.2025

Washington D.C.

US-Gericht ordnet Abschiebung von Machmud Chalil an

Den israelfeindlichen Aktivisten würde die US-Regierung gern abschieben. Fehlende Angaben bei seiner Green Card könnten ihm zum Verhängnis werden

 18.09.2025

Meinung

Der erfundene »Völkermord«

Wer für einen Genozid verantwortlich ist, versorgt dessen angebliche Opfer nicht, warnt sie nicht vor Angriffen und richtet weder Fluchtrouten noch humanitäre Zonen ein

von Imanuel Marcus  18.09.2025

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025