Mecklenburg-Vorpommern

Schutz jüdischen Lebens soll Staatsziel werden

Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern Foto: picture alliance/dpa

Auch in Mecklenburg-Vorpommern ufert der Judenhass aus. Der Landtag in Schwerin reagiert. Die dort vertretenen demokratischen Parteien wollen den Schutz des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur zum Staatsziel erklären. Für diesen Plan haben SPD und Linke mit den Oppositionsparteien CDU, FDP und den Grünen einen Antrag zur Änderung der Landesverfassung vorgelegt.

Noch in diesem Monat soll über eine solche Verfassungsänderung beraten werden. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit wäre dafür erforderlich.

Der Fraktionschef der SPD im Schweriner Landtag, Julian Barlen, erklärte, mit dem Antrag werde »ein klares Signal gegen Antisemitismus in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen ausgesendet«. Für die Linke sagte deren Fraktionschefin Jeannine Rösler, ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander bleibe unverhandelbar.

Freiheit, Akzeptanz, Respekt

Laut CDU-Fraktionschef Daniel Peters gibt es »besorgniserregende antisemitische Tendenzen« denen entschlossen entgegengesteuert werden müsse. Seine grüne Kollegin Constanze Oehlrich sprach von der historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber den von den Nationalsozialisten verfolgten und getöteten Juden. Ihr zufolge darf »nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut« in ihrem Bundesland keinen Platz haben.

Der Fraktionschef der FDP, René Domke, kommentierte die Pläne ebenfalls, indem er sagte, Freiheit, Akzeptanz, Respekt und friedliches
Miteinander seien Grundlagen der liberalen Gesellschaft. Die AfD, die bundesweit vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird und in drei östlichen Bundesländern bereits als »gesichert rechtsextremistisch« eingestuft wurde, lehnt den Plan der anderen Parteien ab.

Im vergangenen Jahr waren in Mecklenburg-Vorpommern 115 antisemitische Straftaten registriert worden. Dies ist ein neuer Rekordwert. Laut Innenministerium in Schwerin wurden die Taten vorwiegend von Rechtsextremisten und Befürwortern des Terrors gegen Israel begangen. ja

Rohstoffe

Wandel durch Handel

Der Erdgasdeal zwischen Israel und Ägypten hat auch eine sicherheitspolitische Dimension

von Sabine Brandes  31.12.2025

Arlington (Virginia)

USA genehmigen Milliardenauftrag: Neue F-15-Kampfjets für Israel

Der Vertrag umfasst die Entwicklung, Integration, Erprobung, Produktion und Lieferung von zunächst 25 neuen Maschinen

 30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Meinung

Für mich ist es Nowy God – und warum ich ihn feiere

Das Neujahrsfest hat mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Trotzdem habe ich warme Erinnerungen an diesen Feiertag

von Jan Feldmann  30.12.2025

London

Vorwurf gegen Facebook: Beiträge feiern Mord an Juden und bleiben online

»Die Beiträge, die den Anschlag von Bondi feiern, sind schlicht widerwärtig«, sagt Dave Rich von der jüdischen Organisation CST in England

 30.12.2025

Berlin

Tagung »Digitale Horizonte«: Wie sich Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter wandelt

Wie verändert die Digitalisierung das kollektive Erinnern? Welche Chancen eröffnen neue Technologien – und wo liegen ihre Grenzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz

 30.12.2025

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025