Judenhass

Schuster: Greta Thunberg naiv oder antisemitisch

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden Foto: picture alliance/dpa

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisiert Klimaaktivistin Greta Thunberg als zumindest naiv und vielleicht sogar antisemitisch. Bei »Welt TV« rief er am Montag die deutsche »Fridays for Future«-Bewegung auf, sich klarer von anti-israelischen Haltungen zu distanzieren.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Schuster sagte wörtlich zu jüngsten pro-palästinenischen Äußerungen Thunbergs auf einer Demonstration in Amsterdam, wo sie vom Kampf gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit sprach: »Dass sie sehr, sehr naiv ist, steht - glaube ich - außer Zweifel. Antisemitismus zu unterstellen, ist immer ein schwerer Vorwurf. Aber das, was ich hier erlebe - da bin ich sehr nahe bei diesem Vorwurf.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Er kritisierte weiter, dass Thunberg die Klimabewegung und ihre Prominenz für den Protest gegen Israel benutze. »Greta Thunberg, die ja für die Klimabewegung wirklich viel bewegen konnte, bewegt hat, hat nun offensichtlich ein neues Thema gesucht und will das mit Klimaaktivisten in Verbindung bringen. Also, ich glaube, dieser Mischmasch, der jetzt hier plötzlich zutage tritt, ist absolut zu verurteilen.«

FFF muss sich schnellstmöglich einen neuen Namen geben, fordert Schuster.

Gerade, weil viele Anhänger so jung seien und eventuell leicht zu beeinflussen, »ist es so gefährlich«, warnte Schuster. Es sei an der Zeit, dass sich Fridays for Future Deutschland »ganz schnell überlegt, ob sie wirklich mit Greta Thunberg unter einer Flagge segeln wollen«. Die Bewegung müsse sich schnellstmöglich einen neuen Namen geben.

Die schriftliche Stellungnahme, nach der Fridays for Future Deutschland die internationale Vernetzung mit Fridays for Future ausgesetzt habe, reicht Schuster nicht: »Ausgesetzt ist schön, es ist gut, es ist richtig, es ist wichtig. Aber solange man den Namen im eigenen Namen trägt, macht man sich mit der Bewegung und damit mit der Galionsfigur Greta Thunberg gemein.«

Grundsätzlich habe er natürlich nichts gegen pro-palästinensische Demonstrationen, fügte der Zentralrats-Präsident hinzu. Aber dabei müsse allen Teilnehmern klar sein, dass die Hamas die Zivilbevölkerung als Geisel missbrauche und dass es zu keiner Täter-Opfer-Umkehr komme: »Bei solchen Demonstrationen erwarte ich, dass klar Ross und Reiter benannt werden.«

Grüne kritisieren Thunberg

Dazu gehöre, dass die Zivilbevölkerung in Gaza deshalb in eine sehr schwierige Lage gekommen sei, weil sie durch die Terrororganisation Hamas als Geiseln, als menschliche Schutzschilde gehalten werde.

Ein niederländischer Klimaaktivist, der Greta Thunbergs Pro-Terror-Propaganda bei einer Veranstaltung öffentlich widersprochen hatte, warnte gestern vor einer Spaltung der Klimaschutzbewegung.

Sowohl Grünen-Chefin Ricarda Lang als auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (ebenfalls Grüne) kritisierten die Aussagen Thunbergs, die sich immer öfter mit Terror-Befürwortern umgibt. kna/ja

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamkritiker Ahmad Mansour wurde am 27. November mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudation hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede.

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025