Extremismus

Schoa-Überlebende fordern Überwachung der AfD

Roman Kent (Schoa-Überlebender und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees) bei einer Gedenkstunde in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz Foto: dpa

Überlebende des Holocaust fordern eine schnelle Entscheidung des Bundesverfassungsschutzes zur Beobachtung der AfD.

Das Internationale Auschwitz Komitee erklärte am Montag in Berlin: »Derzeit versucht die AfD, durch vielerlei Manöver den Eindruck zu suggerieren, sich von rechtsextremen Inhalten und Personen getrennt zu haben. Es ist jedoch nach wie vor glasklar, dass die AfD eine andere Republik, ein anderes Europa will und dass in ihr rechtsextreme Meinungsführer in vielen Debatten aggressiv den Ton angeben.«

Die Überlebenden von Auschwitz seien besorgt über die Zunahme rechtspopulistischer Hetztiraden und Verschwörungstheorien gegen die freie Presse, gegen Fremde und Flüchtlinge. Die AfD stehe gemeinsam mit anderen Extremisten exemplarisch dafür, sagte der Geschäftsführende Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner.

STIMMUNG »Auch der latente und aggressive Antisemitismus, der im Gefolge dieser politischen Stimmung salonfähig wird und längst bei jungen Menschen und auch im Netz angekommen ist, empört die Überlebenden des Holocaust zutiefst«, so Heubner weiter.

Die Überlebenden sind über die Zunahme der Verschwörungstheorien gegen die freie Presse besorgt.

Heubner erinnerte daran, dass der neue Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, im vergangenen Dezember eine verstärkte Beobachtung rechtsextremer und demokratiefeindlicher Bestrebungen in Deutschland angekündigt hatte. »Bis heute warten wir auf eine Entscheidung des Verfassungsschutzes bezüglich der Beobachtung der AfD«, kritisierte der Vizepräsident des Komitees.

Haldenwang hatte Ende vergangenen Jahres in der »Süddeutschen Zeitung« unter anderem von einer neuen Dynamik im Rechtsextremismus gesprochen und eine Aufstockung des Personals für diesen Bereich um 50 Prozent angekündigt. Das Bundesamt werde im Januar über den Umgang mit der AfD entscheiden, so der oberste Verfassungsschützer damals.  kna

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025