Meinung

Saudische Waffenbrüder

Bei Geld hört die Freundschaft ja bekanntlich auf. Vor allem, wenn es um 60 Milliarden Dollar geht. So viel will das saudische Königshaus in den kommenden Jahren für Waffen ausgeben – zur großen Freude der amerikanischen Militärindustrie. Die soll unter anderem mehr als 80 neue F-15-Kampfjets und 178 Hubschrauber liefern. Es bedarf allerdings noch der Zustimmung des Kongresses. Doch die gilt als ausgemacht. Schließlich geht es um richtig viel Zaster und Zehntausende Jobs, die dem schwächelnden US-Arbeitsmarkt ein wenig auf die Beine helfen könnten. Unter dieser Last wirtschaftlicher Tatsachen werden Zweifel rasch beiseitegekehrt. Selbst die eines so engen Verbündeten wie Israel. Jerusalem führt Sicherheitsbedenken gegen das Geschäft ins Feld. Schließlich werde mit diesem Mega-Deal ein erklärter Gegner des jüdischen Staates hochgerüstet. Das stimmt zwar, dient aber in diesem Fall höheren außenpolitischen Interessen: Irans Atomwaffen- und Hegemoniestreben soll Einhalt geboten werden. Da schadet es nicht, mit Saudi-Arabien einen Rivalen Teherans um die Vormachtstellung in der islamischen Welt aufzupäppeln. Daran sollte – allen berechtigen Vorbehalten zum Trotz – sogar Israel viel gelegen sein. Frei nach dem Motto: Deine Feinde sind auch meine Feinde. Und wenn das etwas kostet, sei’s drum. Vielleicht fängt bei Geld die Freundschaft ja erst richtig an.

USA

Netanjahu will trotz Mamdanis Warnung nach New York kommen

Der designierte Bürgermeister will Wege prüfen, den Haftbefehl des IStGH zu vollstrecken. Der israelische Regierungschef lässt sich davon nicht abschrecken

 04.12.2025

Verteidigung

Bundeswehr nimmt Raketenwehrsystem Arrow 3 in Betrieb

Deutschland baut als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland die Luftverteidigung aus und hat ein System in Israel beschafft. Es soll feindliche Flugkörper schon in größter Höhe zerstören können

von Carsten Hoffmann  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Prozess

Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte »Allahu akbar«-Ruf

Dem spanischen Touristen Iker M. wurde im Februar von einem 19-jährigen Syrer beim Besuch des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Messer in die Kehle geschnitten. Vor Gericht berichtete er von Angstzuständen, die er seitdem hat

 03.12.2025

Nach Eklats

Präsidentin der TU Berlin abgewählt

Sie war einst im Beraterkreis des damaligen Kanzlers Olaf Scholz und sorgte immer wieder für Kontroversen. Nun ist Geraldine Rauch als TU-Präsidentin abgewählt. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte

 03.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025