Meinung

Rente ist nicht gleich Rente

Die jüdischen Kontingentflüchtlinge in Berlin können sich freuen. Ihnen wird die russische Opferrente nicht mehr auf die Grundsicherung im Alter angerechnet. Die Berliner Sozialsenatorin Carola Bluhm (Die Linke) hat das für ihr Bundesland verfügt.

Antrag Schön. Aber eigentlich ist das nichts Neues. Opferrenten dürfen nicht angerechnet werden, nirgendwo. Das ist seit Jahren Gesetz. Die Crux liegt woanders: Die Entschädigungen, die russischsprachige Zuwanderer als Opfer der Leningrader Blockade, als ehemalige Ghettobewohner oder KZ-Häftlinge bekommen, sind in den wenigsten Fällen auf den Rentenbescheiden der Bezieher eindeutig ausgewiesen. Genau hier muss angesetzt werden. Schon vor Jahren hat sich der Zentralrat der Juden in Deutschland auch bei der russischen Regierung dafür eingesetzt, den Zuwanderern die Darlegung ihrer Einkommen zu erleichtern. Noch immer sind diese gezwungen, im Einzelfall nachzuweisen, welcher Anteil ihres Einkommens auf die Altersrente und welcher auf einen Ghetto- oder Blockadezuschuss entfällt. Und das ist für sie mit einem hohen Aufwand verbunden und vor allem mit Geld, das sie ohnehin nicht haben.

Außerdem muss es dafür auch russische Ämter geben, die eine solche Differenzierung vornehmen. Bislang sind sie nicht dazu verpflichtet. Die Forderung muss also lauten, dass detaillierte Rentenbescheinigungen ausgestellt werden. Bis heute liegt die Beweislast bei den inzwischen hochbetagten Zuwanderern. Das muss sich ändern. Und wäre dann tatsächlich eine Meldung wert.

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025