Bukarest

Rechtsradikale stürmen Hof des Parlaments

Das Parlament in der rumänischen Haupstadt Bukarest Foto: picture alliance / Photononstop

Aus Protest gegen geplante Corona-Maßnahmen haben etwa 300 Rechtsradikale in der rumänischen Hauptstadt Bukarest das Wachpersonal des Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Das berichtete das rumänische Innenministerium am Dienstag. Dabei seien auch Fahrzeuge beschädigt worden, darunter ein Auto der US-Botschaft, wie der US-Geschäftsträger bestätigte.

SCHLOSS Das Innenministerium teilte weiter mit, ein Teil der Demonstranten habe gegen ein Hoftor gedrückt, so dass dessen Schloss aufgebrochen sei. Ein weiterer Teil sei von sympathisierenden Angestellten des Parlaments mit Fahrzeugen in den Hof gebracht worden. Insgesamt seien 2000 Demonstranten auf der Straße vor dem Hofeingang gewesen.

Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Ministerpräsident Nicolae Ciuca rief seinen Innenminister Lucian Bode auf, dafür zu sorgen, die staatlichen Institutionen zu schützen. Bode kündigte eine Untersuchung des Vorgehens der Polizei an. Vorher hatte ein Polizeisprecher erklärt, man sei durch die gewaltsamen Ausschreitungen »vor vollendete Tatsachen gestellt worden«.

BERATUNGEN Anschließend marschierten Tausende Demonstranten zum Regierungssitz, wo der Protest zunächst friedlich fortgesetzt wurde. Aufgerufen dazu hatte die extrem rechte Oppositionspartei AUR, die seit Beginn der Pandemie gegen Vorsichtsmaßnahmen und gegen Impfen wirbt. Anlass waren Beratungen im Parlament über die geplante Einführung von 3G-Regeln für den Zutritt zu bestimmten Orten.

Nach einem dramatischen Anstieg im Oktober sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Rumänien nun seit mehreren Wochen kontinuierlich. Am Dienstag lag sie bei 26,1 pro 100.000 Einwohner, in Deutschland laut Robert-Koch-Institut bei 306,4. dpa

Porträt

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025