Hamza Howidy aus Gaza hat in Deutschland Berühmtheit erlangt. Denn er ist ein Aktivist, der sich sowohl gegen Antisemitismus als auch gegen den Islamismus einsetzt. Dies tat er in Gaza, wo er deshalb verfolgt und gefoltert wurde und nach Europa fliehen musste.
Im Februar des vergangenen Jahres kam Howidy nach Deutschland. Nun soll er im Rahmen des Dublin-Verfahrens nach Griechenland abgeschoben werden, denn dort hatte er zuerst Asyl beantragt. Doch Howidy wehrt sich gegen die Abschiebung, denn in Griechenland drohe ihm Gefahr.
»Während Deutschland zum sicheren Hafen für Islamisten wird, soll ich abgeschoben werden«, erklärte er gegenüber der »Welt«. »Ich könnte in jedem Moment abgeschoben werden und habe große Angst davor«, so der Palästinenser. Dies hat einen Grund: Islamisten hätten ihn in Griechenland mit dem Tod bedroht, erklärt er.
Sichereres Deutschland
Nach dem Massaker der Hamas im Süden Israels, bei dem am 7. Oktober 2023 1200 Menschen in Israel ermordet und 251 verschleppt wurden, hatte er die Hamas in einem Online-Video kritisiert. Es war nicht das erste Mal. Israelische Botschaften verbreiteten die Aufnahme. Das Ergebnis: Ein Terrorunterstützer, der im selben Asylcamp auf der griechischen Insel Samos wohnte, drohte, ihm den Kopf abzuschneiden.
Später, in Thessaloniki, wurde er erneut erkannt und als Kollaborateur beschimpft. Ihm gelang es, zu fliehen, bevor sein Gegenüber gewalttätig werden konnte. Ein israelischer Freund habe ihm nach diesem Zwischenfall empfohlen, ins angeblich sicherere Deutschland zu gehen.
Hier setzt er sich auch für eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln ein, sowie für ein Ende des Krieges. Damit macht er sich Freunde unter Unterstützern Israels, aber auch mehr Feinde unter Terrorunterstützern und Judenhassern.
Namhafte Unterstützer
Am 26. Mai 2025 erhielt Howidy einen Brief des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, in dem es hieß, er müsse innerhalb einer Woche ausreisen, denn sein Antrag auf Asyl sei unzulässig und werde daher abgelehnt. Jetzt droht die Abschiebung. Das Bundesamt handelt nach dem Asylrecht und glaubt, Hamza Howidy könne auch in Griechenland von den Behörden geschützt werden. Laut »Welt« hält die Behörde seine Angaben, wonach er in Griechenland bedroht werde, für »weder konkret und anschaulich noch detailreich«.
Der betroffene Gazaner sagt, sein Einsatz gegen Judenhass und Islamismus sei nicht berücksichtigt worden. Er klagte gegen das Bundesamt. Vor gut einer Woche wurde seine Klage allerdings abgelehnt.
Howidy hat aber Fürsprecher, darunter Felix Klein, den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung. Die »Welt« zitiert auch ihn: Der Asylbewerber aus Gaza habe sich aufgrund seines Einsatzes gegen die Hamas einer hohen persönlichen Gefährdung ausgesetzt und müsse eine dauerhafte Bleibeperspektive in der Bundesrepublik erhalten, so Klein.
Auch Armin Laschet, der heutige Vorsitzende des Abraham Accords Institute und frühere Ministerpräsident in NRW und Kanzlerkandidat der Union, will ein Bleiberecht für Howidy, ebenso wie Volker Beck, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, und Tahera Ameer, die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung.