Meldungen

Polen, Twitter, Brandenburg

Der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz Foto: imago images / Xinhua

Polen fordert Reparationen

Polen hat sich kurz vor dem 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs wieder mit dem Thema Reparationen zu Wort gemeldet. Außenminister Jacek Czaputowicz attestierte Deutschland in dieser Frage »einen Mangel an grundsätzlicher Fairness«, sein Land werde diskriminiert. Deutschland hingegen hält die Reparationsfrage seit 1990 für abgeschlossen. Die Linke-Politikerin Brigitte Freihold schlägt mit Hinweis auf die Reparationsforderungen einen erinnerungspolitischen Fonds vor, der auch zivilgesellschaftliche Initiativen in Polen und Deutschland stärken soll. Unterstützt werden sollen die geschätzt 40.000 noch lebenden ehemaligen polnischen KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die vor Altersarmut bewahrt werden sollen. dpa/ja

Ramallah: Verbot einer LGBTI-Gruppe

Die Organisation Al-Qaws, die seit 2001 für »sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der palästinensischen Gesellschaft« eintritt, darf im Westjordanland nichts mehr unternehmen. Die Polizei der Palästinensischen Autonomiebehörde untersagte jegliche Aktivität. Ende August wollte die Gruppe, die außer in Ost-Jerusalem und Ramallah auch in Haifa und Jaffa Büros unterhält, in Nablus eine Konferenz zur Situation von LGBTI-Menschen in den palästinensischen Gebieten veranstalten. Ein Sprecher der Polizei warf Al-Qaws vor, ein »ausländischer Agent« zu sein und den »öffentlichen Frieden« zu gefährden. Von ihr gehe ein Schaden »für die Werte und Ideale der palästinensischen Gesellschaft« aus. Der Sprecher bat Bürger, verdächtige Aktivitäten und Personen zu melden, damit die Polizei die Gruppe zur Anklage bringen kann. ja

ARD-Chefredakteur in der Kritik

Der Tweet lautet: »Israel wird immer mehr zum Büttel der USA!« Er stammt von Rainald Becker, Chefredakteur der ARD. Er glaubte, die vorläufige Einreiseverweigerung, die Israel gegen zwei US-Parlamentarierinnen verhängt hatte, derart kommentieren zu müssen. Auf Kritik reagierte Becker so: »Kritik an Israel oder an israelischer Politik hat nichts, aber auch gar nichts, mit Antisemitismus zu tun.« ja

Schuster: AfD wird völkisch

Nach Einschätzung von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, entwickeln sich Teile der AfD »immer mehr ins Völkische«. Der »Welt am Sonntag« sagte Schuster: »Die AfD ist meiner Meinung nach viel enger mit dem Rechtsextremismus verwoben, als sie es nach außen darstellt.« Mit Blick auf die Landtagswahlen am 1. September in Sachsen und Brandenburg warnt Schuster die demokratischen Parteien davor, »eine Koalition mit der AfD zu schließen«. dpa

BDS gegen Musik

Die antiisraelische Bewegung BDS hat gegen drei Musikklubs in Deutschland einen Boykottaufruf gestartet. Dem »Conne Island« in Leipzig, dem »Golden Pudel« in Hamburg und dem »://about blank« in Berlin wird vorgeworfen, sie beteiligten sich »an der Unterdrückung der Palästinenser*innen durch Israel«, denn sie hätten Künstler der BDS-nahen Initiative »#DJsforPalestine« nicht eingeladen. Die angegriffenen Klubs reagieren gelassen. »Wir nehmen es als Kompliment und gehen weiter unserer Wege«, sagte Viktor Marek vom »Golden Pudel« der taz. ja

Brandenburg: Antisemitismus steigt

In Brandenburg hat es einer Studie zufolge von 2014 bis 2018 insgesamt 492 antisemitische Vorfälle gegeben. Darunter seien 433 polizeilich registrierte Straftaten gewesen, heißt es in einer Studie der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS). Die meisten Straftaten hätten sich im Umfeld von jüdischen Einrichtungen ereignet. Überwiegend seien es Beleidigungen, aber auch 14 Gewalttaten gegen Juden hätten stattgefunden. dpa

Gedenkstättenführung auf Arabisch

Für Führungen durch KZ-Gedenkstätten, die auch in arabischer Sprache abgehalten werden, hat sich Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, ausgesprochen. Er verwies auf die Gedenkstätte Flossenbürg in Bayern, wo es entsprechende Überlegungen gebe. epd

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

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Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025