Nordhausen

Nur noch ein Überlebender bei Gedenken zur Befreiung des KZ Mittelbau-Dora

Albrecht Weinberg (vorn Mitte), Zeitzeuge, während der Gedenkfeier und Kranzniederlegung am ehemaligen Krematorium der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Foto: picture alliance/dpa

Gemeinsam mit einem 100 Jahre alten KZ-Überlebenden und vielen weiteren Menschen ist in Thüringen der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora gedacht worden. Neben Albrecht Weinberg, der als Jugendlicher mehrere KZ und Vernichtungslager überlebte, gehörte auch Julia Romantschenko zu den geladenen Ehrengästen bei der Gedenkfeier auf dem ehemaligen KZ-Gelände bei Nordhausen. Sie ist die Enkelin des KZ-Überlebenden Boris Romantschenko und stammt aus der Ukraine. Ihr Großvater war 2022 im Alter von 96 Jahren gestorben, als russische Raketen sein Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Charkiw trafen.

Häftlinge zum Rüstungsbau gezwungen

Im 1943 errichteten KZ Mittelbau-Dora mussten rund 60.000 Häftlinge unter unmenschlichsten Bedingungen in einem Stollensystem in Zwangsarbeit Raketen und Rüstungsgüter herstellen. Sie mussten etwa Marschflugkörper bauen, mit denen die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs London attackierte. Nur etwa jeder dritte Häftling überlebte. Viele starben als Folge von Zwangsarbeit, Misshandlungen, Hunger und Krankheiten. 

Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager. Allerdings befanden sich dort nur noch wenige KZ-Häftlinge. Die Nazis hatten die meisten Häftlinge kurz vorher auf Todesmärsche getrieben oder getötet. dpa

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025