Chiemsee

Neuer Anlauf gegen umstrittenen Jodl-Gedenkstein

Name, Lebensdaten und Titel des Kriegsverbrechers sind inzwischen nicht mehr zu erkennen, weil davor eine Steintafel angebracht wurde. Foto: Marina Maisel

Mit einer Petition gegen den umstrittenen Gedenkstein für den NS-Kriegsverbrecher Alfred Jodl hat sich eine Frau aus der Nähe von Hannover an die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) gewandt.

Sie bitte darum, das öffentliche Ehrenmal auf der Fraueninsel im Chiemsee entfernen zu lassen, heißt es in dem Brief vom Mittwoch, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Es übersteige den Bereich der Geschmacklosigkeit und sei eine Belästigung der Allgemeinheit, eine Person öffentlich zu ehren, die als Hauptkriegsverbrecher vom Internationalen Militärgerichtshof zum Tode verurteilt worden ist. Daher habe sie Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Traunstein erstattet.

scheingrab Bei dem Gedenkstein auf dem Friedhof handelt es sich um ein Scheingrab in Form eines »Eisernen Kreuzes«. Dieses sorgt seit vielen Jahren für Proteste und Gerichtsverfahren. Obwohl Jodls Leiche nicht auf dem Klosterfriedhof liegt – seine Leiche wurde nach der Hinrichtung verbrannt, die Asche wurde in die Isar gestreut –, steht dort seit 1953 ein Gedenkstein.

Die Gemeinde Chiemsee scheiterte bisher an den Gerichten, wenn sie etwa das Grabrecht nicht verlängern wollte. Die Nachfahren Jodls hatten sich wegen der gültigen Rechtslage bislang immer durchsetzen können.

Als Chef des Wehrmachtführungsstabes war General Alfred Jodl einer der engsten Berater von Adolf Hitler. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er bei den Nürnberger Prozessen für den Mord an Hunderttausenden Menschen verurteilt und gehenkt. epd

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025