Bochum/Essen

Nach den Schüssen: Bischof schreibt jüdischer Gemeinde

Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen Foto: imago images/Future Image

Nach Schüssen auf die Synagoge in Bochum hat der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck seine Sorge angesichts einer wachsenden Bedrohung jüdischer Einrichtungen in Deutschland ausgedrückt. Jeder Angriff verdeutliche, »unter welchen Herausforderungen jüdisches Leben in Deutschland mittlerweile wieder steht«, schreibt der Essener Bischof in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Brief an die betroffene Gemeinde in Bochum.

SOLIDARITÄT »Dem Erstarken des Rechtsextremismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft muss dringend Einhalt geboten werden«, so Overbeck weiter. »Ich versichere Ihnen, dass im Bistum Essen kein Platz für Antisemitismus ist und ich stets mit allen Kräften dagegen vorgehen werde.«

In der Nacht zu Montag hatte laut Polizei ein Unbekannter vermutlich aus einer Luftdruck- oder Gasdruckwaffe jeweils zwei kunststoffummantelte Metallkugeln auf die Synagoge und das benachbarte Planetarium geschossen. Eine Fensterscheibe im Bereich des Haupteingangs der Synagoge und zwei Scheiben des Planetariums wurden beschädigt.

ERMITTLUNGEN Das Motiv der Tat war vorerst unklar. Der Staatsschutz des Bochumer Polizeipräsidiums ermittelt und bittet um Hinweise.

Die jüdische Gemeinde verlangte einen besseren baulichen Schutz für seine Gebäude. Der Zentralrat der Juden in Deutschland und Overbeck unterstützen dieses Anliegen. kna

Meinung

Wahlen in Ostdeutschland: Es gibt keine Zeit zu verlieren

In Mecklenburg-Vorpommer und Sachsen-Anhalt wird im September gewählt. Es steht viel auf dem Spiel: Eine AfD-Regierung könnte großen Schaden anrichten. Leidtragende wären nicht zuletzt die jüdischen Gemeinden

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  10.11.2025 Aktualisiert

Würzburg

Zentralrat der Juden fordert mehr Zivilcourage gegen Hass

Beim Gedenken an die Novemberpogrome in Würzburg hat Juden Schuster die grassierende Gleichgültigkeit gegen Judenhass kritisiert

 10.11.2025

Gedenken

Bundespräsident Steinmeier fordert Widerstand gegen Rechtsextreme

Die Demokratie sieht der Bundespräsident so bedroht wie nie seit der Wiedervereinigung. Das Staatsoberhaupt erklärt, was nun aus seiner Sicht passieren muss

von Martina Herzog  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Berlin

»Besetzung gegen Antisemitismus« an TU Berlin

Nach pro-palästinensischen Universitätsbesetzungen in der Vergangenheit haben nun Studierende ein Gebäude an der TU Berlin besetzt, um gegen Antisemitismus zu protestieren. Sie machen dem Allgemeinen Studierendenausschuss Vorwürfe

 10.11.2025

Antisemitismus

Rabbinatsstudent am Berliner Hauptbahnhof beschimpft

Der angehende Rabbiner aus Deutschland war am 9. November auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Novemberpogrome. Sein Urgroßvater hat die Schoa überlebt

 10.11.2025