Meinung

Minjan, Mizwot, Meisterschaft

Nicht alleingelassen: Dortmunder Fans freuen sich über die Meisterschaft ihres Clubs in dieser Saison. Foto: Peter Fuchs

Wir sind Meister. Der BVB hat die Schale sicher, er ist Deutscher Fußballmeister 2011. Und bei uns in Dortmund heißt es: Geht es der Borussia gut, geht es allen gut. Wirklich. Auch wenn ich – ganz im Gegensatz zu meinem ältesten Sohn – kein besonders großer Fußballfan bin, freue ich mich mit den Anhängern. Und derzeit scheinen alle Dortmunder, auch unsere Gemeindemitglieder, Fans der Truppe um Jürgen Klopp zu sein.

Mitten im Leben Nun gibt es vielleicht einige Leser, die meinen, gerade ein Rabbiner sollte sich doch nicht mit allen Narrischkeiten dieser Welt gemein machen. Richtig. Aber ich gebe zu bedenken, dass Judentum eine Religion ist, die mitten im Leben steht. Und ein wichtiger jüdischer Grundsatz lautet, dass wir von allem etwas lernen können, auch vom Fußball. Zum Beispiel Teamgeist.

Wie bei diesem Sport ist ebenfalls im Judentum jeder Einzelne wichtig, aber erst die Mannschaft (Minjan) kann gemeinsam richtig wirken. Wie auf dem Spielfeld müssen wir Regeln (Halacha) beachten, unsere Ziele (Mizwot) verfolgen, den Spielführer (Vorbeter) hören und uns vom Trainer (Rabbiner) anleiten lassen. Und die Fans machen uns vor, dass wir nicht verzagen brauchen, wenn es mal nicht so läuft. Wir sollten immer unserem Team treu bleiben und das Ziel nie aus den Augen verlieren. Der BVB hat es in dieser Saison vorgemacht. Tut mir leid, liebe Schalker!

Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund und Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland.

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025

Halle

»Hetze gegen Israel«: Rektorin der Uni Halle gibt Fehler zu 

Die Veranstaltung an der (MLU) fand unter dem Titel »Völkermord in Gaza« statt

 30.10.2025

Bayern

Jüdischer Landesverband kritisiert Dehler-Preis für Imam Idriz scharf

Kritisch äußert sich der Verbandspräsident Josef Schuster insbesondere zu Äußerungen des Imams in Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza

 30.10.2025