Der argentinische Präsident Javier Milei will im kommenden Jahr erneut nach Israel reisen. Anlass soll die feierliche Eröffnung der neuen argentinischen Botschaft in Jerusalem sein, die – wie von Milei seit Langem angekündigt – von Tel Aviv in die israelische Hauptstadt verlegt wird. Das bestätigten sowohl der israelische Außenminister Gideon Sa’ar als auch sein argentinischer Amtskollege Pablo Quirno bei mehreren öffentlichen Auftritten in Buenos Aires. »La Nación« und andere argentinische Medien berichteten.
Sa’ar erklärte bei einer Veranstaltung in der argentinischen Hauptstadt, man rechne mit Mileis Teilnahme »im April oder Mai«. Der Minister war zu einem zweitägigen Aufenthalt nach Buenos Aires gereist und nutzte die Gelegenheit für politische Gespräche und zur Eröffnung eines Wirtschaftsforums, bei dem Unternehmer beider Länder zusammenkamen. Zuvor hatte er Milei im Präsidentenpalast getroffen.
Beim Argentinisch-Israelischen Wirtschaftsforum betonten beide Regierungen, sie wollten Investitionen fördern und die bilaterale Kooperation vertiefen. Vertreter der Industrieverbände beider Staaten kamen zu Gesprächen zusammen, um dauerhafte Mechanismen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auszuloten. Am Rande der Veranstaltung bekräftigte Quirno, dass der Botschaftsumzug 2026 endgültig vollzogen werden soll. »Wir arbeiten an einer neuen Reise des Präsidenten nach Israel und daran, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen«, sagte er.
Erwartungen an Mileis Kurs
Milei hatte diesen Schritt bereits nach seinem Amtsantritt angekündigt und damit internationalen Partnern signalisiert, dass seine Regierung eine deutliche Annäherung an Israel anstrebt. Mit der Verlegung folgt Argentinien jenen Staaten, die Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkennen, darunter die USA, Guatemala, Honduras, Kosovo, Papua-Neuguinea und – erst kürzlich – Paraguay.
Sa’ars Reise nach Buenos Aires umfasst zudem Treffen mit Abgeordneten. Ein wichtiges Element seines Aufenthalts ist die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Anschläge auf die israelische Botschaft 1992 und das jüdische Gemeindezentrum AMIA 1994, bei dem 85 Menschen ermordet und 300 verletzt wurden. Der israelische Außenminister wird dabei als Ehrengast auftreten und auch beim Festakt zum 90-jährigen Bestehen der jüdischen Dachorganisation DAIA sprechen.
Die israelische Delegation betont, dass die Beziehungen zu Argentinien und Paraguay derzeit besonders intensiv seien. Sa’ar formulierte es so: »Die Ziele der Reise sind, die diplomatische Koordinierung zu stärken und die bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Wir suchen die enge Zusammenarbeit mit Argentinien und Paraguay, zwei der größten Freunde Israels in der Welt.« Auch die Unterstützung beider Länder für Israel in internationalen Foren spielte in den Gesprächen eine Rolle.
Quirno kündigte zudem an, dass er selbst im Februar nach Israel reisen wird, um Sa’ars Einladung zu folgen und die Details von Mileis Besuch vorzubereiten. Auch Argentiniens Botschafter in Tel Aviv, Axel Wahnish, ist nach Buenos Aires gereist und begleitet die Planungen. Dazu gehört auch ein Projekt, in Jerusalem ein Denkmal für die AMIA-Opfer zu errichten. im