Berlin

Mehr KZ-Gedenkstättenbesuche

Außenminister Maas und Familienministerin Giffey im »Ort der Information« Foto: Uwe Steinert

Die Bundesregierung will in den kommenden beiden Jahren deutlich mehr Jugendlichen den Besuch einer KZ-Gedenkstätte ermöglichen. Das Programm »Jugend erinnert« soll mit 2,5 Millionen Euro 500 Fahrten zu Gedenkstätten in ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis wie Auschwitz im heutigen Polen, Theresienstadt in Tschechien oder Maly Trostenez in Weißrussland finanzieren, wie das Familienministerium am Dienstag mitteilte. Daran sollen mehr als 10 000 Jugendliche teilnehmen können.

Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung mit 750 000 Euro 142 Gedenkstättenfahrten gefördert. Familienministerin Franziska Giffey und Außenminister Heiko Maas (SPD) stellten das Programm »Jugend erinnert bei einem Treffen mit Jugendlichen am Holocaust-Denkmal in Berlin vor.

Menschheitsverbrechen »Wir halten in diesen Tagen inne, um der 13 Millionen Menschen zu gedenken, die der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Von Deutschland ging das größte Menschheitsverbrechen der Geschichte aus«, sagte Maas. Das Erinnern und das Eintreten gegen Antisemitismus und Rassismus gehörten untrennbar zusammen. »Zukunft braucht Erinnerung.«

Am Programm sollen
mehr als 10.000 Jugendliche
teilnehmen können.

Giffey betonte: »Wer vor Ort erlebt hat, wohin Nationalismus und Rassismus führen, wird mit viel größerer Überzeugung für unsere freiheitliche Demokratie, eine vielfältige Gesellschaft und ein friedliches Europa eintreten.«  dpa

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Gaza

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025