Mitten im Berliner Regierungsviertel ist offenbar eine neue Form des Holocaust-Gedenkens geplant. Wie das Portal Table Media am Mittwochabend berichtet, soll die Dorotheenstraße auf einem rund 130 Meter langen Abschnitt, der beiderseits vom Parlamentsgebäude Jakob-Kaiser-Haus flankiert wird, in Yad-Vashem-Straße umbenannt werden. Die Baukommission des Ältestenrates des Bundestages habe dem am Abend zugestimmt.
Yad Vashem ist der Name der zentralen Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte. Die Initiative gehe zurück auf den Verein Freundeskreis Yad Vashem, der erstmals 2024 mit dem Wunsch nach der Würdigung der Gedenkstätte an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) herangetreten sei. Auch der Direktor der Jerusalemer Forschungs- und Gedenkstätte, Dani Dayan, habe sich dafür eingesetzt.
Zweites Holocaust-Gedenken im Stadtplan
Nach der Zustimmung der Baukommission müsse nun der Berliner Senat die Umbenennung beschließen, hieß es. Der frühestmögliche Zeitpunkt für die offizielle Umbenennung sei im Mai kommenden Jahres.
In Berlin wäre es die zweite Straßenumbenennung zum Holocaust-Gedenken in kurzer Zeit. Erst am Freitag wurde die Kohlfurter-Straße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg offiziell in Regina-Jonas-Straße umbenannt. Die 1902 in Berlin geborene Jonas war die weltweit erste Rabbinerin. Am 12. Oktober 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz deportiert und dort kurz nach ihrer Ankunft ermordet. Als ihren Todestag nennt die Gedenkstätte Yad Vashem den 12. Dezember. kna