München

Massiver Anstieg antisemitischer Straftaten

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle Foto: Christian Rudnik

In Bayern ist die Zahl antisemitischer Straftaten deutlich stärker angewachsen als bundesweit. Der Antisemitismusbeauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle (CSU), sagte am Dienstag in München, die Zahl von rund 220 judenfeindlichen Straftaten im Jahr 2018 sei auf mehr als 300 im Jahr 2019 »emporgeschnellt«.

Diese Zunahme um mehr als ein Drittel (36,6 Prozent) sei erschreckend. »Wir müssen als Gesellschaft eine lebendige Kultur des Hinschauens entwickeln und damit unsere Solidarität mit Jüdinnen und Juden zeigen«, forderte Spaenle.

Anstrengungen Der massive Anstieg antisemitischer Straftaten zeige, dass man in den Anstrengungen gegen Antisemitismus nicht nachlassen dürfe: »Ja, wir müssen den Kampf sogar verstärken.«

Spaenle setzt auf verschiedene Maßnahmen: Solidarität, Prävention und staatliche Repression gegen Straftäter. Prävention und Bildung seien dabei allerdings mittel- und langfristig wichtiger den je, erläuterte der Antisemitismusbeauftragte. Bundesweit stieg die Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten von 2018 bis 2019 um mehr als zehn Prozent auf 2032, wie es hieß.  epd

Statistik

Deutlich mehr antisemitische Vorfälle in Brandenburg

Der aktuelle Monitoringbericht der Fachstelle Antisemitismus für 2024 dokumentiere einen Anstieg um mehr als 28 Prozent auf insgesamt 484 Fälle

 02.07.2025

Pro & Contra

Sollte der Krieg in Gaza beendet werden?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Dan Schueftan, Sabine Brandes  02.07.2025

Einspruch

Wir müssen wehrhaft sein

Die deutsche Politik braucht eine entschlossene Haltung gegen die terroristische Bedrohung aus Teheran. Die jüdischen Gemeinden machen es vor: Sie investieren in Sicherheit und mentale Standhaftigkeit

von Josef Schuster  02.07.2025

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

Frankfurt

Unibibliothek besitzt rund 7500 mutmaßlich geraubte Bücher

Die Goethe-Universität hatte die Herkunft von insgesamt rund 79.000 Bänden geprüft, die zwischen 1942 und 1945 in den Bestand aufgenommen worden waren

 01.07.2025

Spionage-Skandal

Außenminister Wadephul bestellt iranischen Botschafter ein

Der CDU-Politiker rief außerdem zum Schutz von Juden in Deutschland auf

 01.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025