Die Gaza-Flottille ist ohne die deutsch-österreichische Aktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn unterwegs. Während die Boote vom zweiten Zwischenstopp Sizilien aus aufbrachen, blieb Engelhorn an Land zurück.
Sie hatte im August angekündigt, sich der »Global Sumud Flotilla« anschließen zu wollen, um auf die humanitäre Notlage in Gaza aufmerksam zu machen. Kurz vor dem Auslaufen stellte sich ihr zufolge heraus, dass die Kapazitäten an Bord begrenzt seien und Sicherheitsaspekte Vorrang hätten.
Auch sei es darum gegangen, dass weniger »privilegierte Weiße« an Bord seien, sagte sie in einem Video-Statement. Man habe entschieden, dass ihre öffentliche Reichweite besser von Wien aus genutzt werden könne, um Aufmerksamkeit für die Aktion zu erzeugen. Engelhorn forderte zudem, einen angeblichen israelischen »Völkermord« in Gaza nicht aus dem medialen Fokus verschwinden zu lassen.
Ägyptische Seeblockade verschwiegen
In Gaza geht Israel gegen die Hamas vor, die weiterhin 48 Geiseln in ihrer Gewalt hat und den jüdischen Staat erklärtermaßen zerstören will. Gleichzeitig sichern die israelischen Streitkräfte (IDF) die Versorgung Bevölkerung, indem sie für die Einfuhr von Millionen Tonnen an Hilfsgütern sorgen. Auch schützen die IDF Zivilisten in Gaza so gut es geht, indem sie sie vor Kämpfen mit der Hamas zur Flucht auffordern und humanitäre Zonen mit Nahrung bereitstellen.
Engelhorn erwähnte in ihrem Video auch die angeblich illegale Seeblockade Israels gegen Gaza, deren Zweck es ist, den Waffenschmuggel und damit den palästinensischen Terror einzudämmen. Die ägyptische Seeblockade, die denselben Zweck hat, verschwieg sie.
Die Flottille war am 1. September in Barcelona gestartet. In Tunesien schlossen sich später weitere Boote an. 600 Teilnehmer sind offiziell dabei. Die israelfeindlichen Aktivistinnen Greta Thunberg aus Schweden und Yasemin Acar aus Berlin sowie andere Prominente sind Teil der Aktion.
Nach Angaben der Organisatoren wurden in zwei Fällen teilnehmende Schiffe von Drohnen getroffen. Im ersten Fall widersprachen die Behörden in Tunesien dieser Darstellung und erklärten, es habe lediglich einen Brand an Bord gegeben, ausgelöst durch eine defekte Rettungsweste. In dem anderen Fall soll ein Teilnehmer eine Feuerwerksrakete auf das eigene Boot geschossen haben. Ein Video von dem Malheur kursierte im Netz.