Warschau

Maas unterzeichnet Vereinbarung

Bundesaußenminister Heiko Maas Foto: imago/photothek

Bei seinem Warschau-Besuch hat Außenminister Heiko Maas (SPD) mit Stiftungschef Piotr Cywinski eine Vereinbarung über zusätzliche Gelder von bis zu 60 Millionen Euro für die Stiftung Auschwitz-Birkenau unterzeichnet.

ERHALTUNG Allein im Etat des Außenministeriums seien für das laufende Jahr 14 Millionen Euro und für 2021 weitere 16 Millionen Euro vorgesehen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Die Stiftung setzt sich für den Erhalt der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers ein.

Angesichts der historischen deutschen Verantwortung hatten Bund und Länder bereits zwischen 2011 und 2015 mit 60 Millionen Euro die Hälfte des angestrebten Stiftungskapitals finanziert. Nun stellen sie für die Erhaltung der Gedenkstätte zusätzlich weitere Gelder zum Kapitalstock der Stiftung zur Verfügung. Bereits im Dezember hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten ihre Bereitschaft dazu erklärt.

BEDEUTUNG Lob für den deutschen Beitrag kam vom Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder. In einer Reaktion sagte Lauder, er sei Deutschland »extrem dankbar« dafür, dass es die Wichtigkeit des Erhalts der Gedenkstätte Auschwitz erkannt habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas verstünden die zentrale Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust für den Kampf gegen den Antisemitismus heute, so der WJC-Präsident.

Der 76-jährige Amerikaner ist selbst einer der wichtigsten finanziellen Unterstützer der Gedenkstätte. Lauder hat in den vergangenen Jahren zweistellige Millionenbeträge für den Erhalt des Auschwitz-Museums gespendet. »Ich fühle mich geehrt, dass Bundeskanzlerin Merkel und Heiko Maas auch künftig unsere Partner in dieser wichtigen Mission sein werden«, erklärte er.

SYMBOL Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im damals von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Während des Zweiten Weltkrieges (1939–45) ermordeten die deutschen Nationalsozialisten systematisch die europäischen Juden.

Ihrem Rassenwahn fielen nach Erkenntnissen der Forschung rund sechs Millionen Juden zum Opfer. Sie wurden ermordet durch Vergasung, Erschießung, Injektionen, medizinische Versuche oder durch gezieltes Verhungernlassen – allein in Auschwitz-Birkenau waren es nach Schätzungen mehr als eine Million Opfer, die meisten Juden. ja/dpa

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 09.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025