Krieg in der Ukraine

Kreml hört die Signale: Russland nach dem Trump-Sieg

Schon während der ersten Amtszeit Trumps sprach er regelmäßig mit dem russischen Diktator. Foto: picture alliance/AP Images

Russland erwartet einen weniger konfrontativen Kurs Washingtons gegenüber Moskau unter dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump. »Die Signale sind positiv«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Trump habe während des Wahlkampfes davon gesprochen, alles durch Deals zu erreichen, lobte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. 

»Er redet nicht davon, dass er Russland eine strategische Niederlage zufügen will, und das unterscheidet ihn auf günstige Weise von der derzeitigen Regierung«, führte Peskow zu Trump aus. Trump handele allerdings weniger vorhersehbar, sagte Peskow. Deshalb bleibe abzuwarten, ob er seine Ankündigungen aus der Zeit vor der Wahl wahrmache.

Keine Funkstille mehr zwischen Russland und den USA?

Putin hatte Trump am Donnerstag öffentlich zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl gratuliert. In Moskau wird es für möglich gehalten, dass der gewählte US-Präsident noch vor der Amtseinführung ein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten führen wird. Der Kremlchef hatte sich grundsätzlich zur Wiederaufnahme des Kontakts bereiterklärt. 

Zwischen Putin und Biden herrscht wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Funkstille. Die diplomatischen Beziehungen sind auf dem Tiefpunkt. Kontakte zwischen Moskau und Washington gab es zuletzt über Vermittler etwa beim Austausch von Gefangenen. Auch die Militärführungen beider Länder telefonierten zuletzt noch vereinzelt.

Trump behauptete im Wahlkampf, er könne den Krieg in der Ukraine schnell beenden, womöglich sogar noch vor seiner Amtseinführung am 20. Januar. Seit langem werfen Kritiker dem 78-jährigen Republikaner eine zu große Nähe zu Russland und insbesondere zu Putin vor.

Drohnenangriffe am Wochenende

In der Nacht auf Sonntag hatte Russland die Ukraine mit 145 Drohnenangriffen überzogen – ein Rekord in dem seit mehr zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Am frühen Morgen wiederum attackierten ukrainische Drohnen Ziele in und um Moskau. Auf Videos in sozialen Netzwerken waren brennende Häuser zu sehen. Auf den Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Schukowski gab es vorübergehend keine Starts und Landungen.

Am Sonntagabend berichtete die New York Times, Russland ziehe offenbar 50.000 Soldaten für einen Angriff in der Region Kursk zusammen. Beobachter spekulieren, dass Russland die von der ukrainischen Armee besetzten Teile seines Landes in einer größeren Aktion zurückzuerobern wolle, bevor sie zur Verhandlungsmasse in einem möglichen Trump-Deal werden könnten. ja/dpa

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025