Berlin/München

Kommission zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats trifft sich

Ein maskierter arabischer Terrorist zeigt sich am 5. September 1972 auf dem Balkon des israelischen Mannschaftsquartiers im Olympischen Dorf der Münchner Sommerspiele. Foto: picture-alliance / dpa

Berlin/München

Kommission zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats trifft sich

Die Ereignisse rund um das Attentat sowie dessen Vor- und Nachgeschichte sollen wissenschaftlich aufgearbeitet werden

 30.05.2023 17:19 Uhr

Erstmals trifft sich am heutigen Dienstag die Kommission zur Aufarbeitung des Attentats auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München 1972. Die Auftaktsitzung findet im Bundesinnenministeriums im Beisein der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) statt, wie das Ministerium in Berlin mitteilte.

Die Kommission wird demnach in den kommenden drei Jahren zu den Ereignissen rund um das auch als Massaker von München bekannten Attentat forschen sowie dessen Vor- und Nachgeschichte umfassend wissenschaftlich aufarbeiten. Faeser sprach von einem wichtigen Zeichen. Das Attentat habe tiefe Wunden hinterlassen. Es sei beschämend, dass quälende Fragen viel zu lang offengeblieben seien.

»Schwarzer September« Am 5. September 1972 hatten sich palästinensische Terroristen Zutritt zum Olympiadorf in München verschafft und waren in das Quartier der israelischen Mannschaft eingedrungen. Sie töteten zwei Israelis und nahmen neun weitere als Geiseln, die wenig später ebenfalls ermordet wurden. Ein deutscher Polizeibeamter kam auch um. Mit der blutigen Aktion wollte die Gruppe »Schwarzer September« Gesinnungsgenossen aus der Haft freipressen.

Die Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Attentats im vergangenen Dezember war nach Angaben des Ministeriums Anlass für die Bundesregierung, das Attentat und den Umgang damit neu zu bewerten. Daraus sei in enger Abstimmung mit den Hinterbliebenen ein Konzept entwickelt worden. Der Bundestag genehmigte demnach drei Millionen Euro für das auf drei Jahre angelegte Projekt.

Im vergangenen April setzte Faeser die Kommission ein, in der acht internationale Forscherinnen und Forscher mitarbeiten. Sie setzen das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) um. kna/ja

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025