Berlin

Klingbeil zu »Drecksarbeit«-Zitat: »Das ist meine Wortwahl nicht«

Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) Foto: picture alliance/dpa

Vizekanzler Lars Klingbeil würde das von Bundeskanzler Friedrich Merz verwendete Wort Drecksarbeit für Israels Kampf gegen den Iran nicht verwenden. Auf die Frage, ob Merz (CDU) auch für Klingbeil gesprochen habe, als er sagte, Israel mache die Drecksarbeit für alle, antwortete der SPD-Chef in der ARD-Talkshow »Maischberger«: »Nein, das ist meine Wortwahl nicht.«

Aber er ergänzte, dass der Iran, der seit Jahren immer wieder Israels Existenzrecht abstreite, an einem Nuklearprogramm arbeite. »Und ich will Ihnen sehr klar sagen, dass jede Situation, in der der Iran zurückgeworfen wird bei diesem Nuklearprogramm, ein wichtiger Schritt ist«, sagte Klingbeil. Zwar sei nicht klar, ob die militärischen Aktionen der vergangenen Tage erfolgreich gewesen seien. »Aber erst mal, finde ich, muss man doch sagen, ist es richtig, wenn der Iran keine Nuklearwaffen herstellen kann.«

Lesen Sie auch

Hinter den Kanzler stellt sich Klingbeil aber bei der Einschätzung, dass es gut wäre, wenn das Regime im Iran zu seinem Ende käme. »Natürlich ist es richtig, wenn dieses Regime am Ende ist«, sagte Klingbeil. »Nur ich weiß nicht, ob man einen Regimewechsel mit militärischen Mitteln herbeiführen kann. Ich habe eigentlich die Überzeugung, dass so etwas immer aus dem Land selbst, aus der Bevölkerung heraus passieren muss.«

Viel Kritik musste Merz einstecken, als er Mitte Juni gesagt hatte, dass Israel im Krieg mit dem Iran aus seiner Sicht derzeit »die Drecksarbeit« für den ganzen Westen mache. dpa

Den Haag

Trump sieht »komplette Auslöschung« der Atomanlagen Irans

Die israelischen Streitkräfte sehen dies anders

 25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Meinung

Iran: Was Deutschland jetzt tun muss

Nach den Luftschlägen gegen iranische Atomanlagen kann die Bundesrepublik nicht zu ihrer alten Iranpolitik zurückkehren. Sie muss Druck auf das Regime in Teheran ausüben

von Michael Spaney  25.06.2025

New York

Steve Witkoff: USA führen wieder Gespräche mit Iran

Erst griffen die USA Atomanlagen im Iran an, nun wird nach Angaben des US-Sondergesandten wieder über einen Deal verhandelt. Die Gespräche seien vielversprechend

 25.06.2025

Aktionstag

Razzien gegen Hetze im Netz in ganz Deutschland

Unter Federführung des Bundeskriminalamts geht die Polizei in allen 16 Bundesländern gegen mutmaßliche Verfasser von Hass- und Hetz-Postings im Internet vor. Oft geht es um rechtsradikale Äußerungen

 25.06.2025

Teheran

IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde richtet einen Appell an das Regime - und bekundet seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem iranischen Außenminister

 25.06.2025

Washington D.C.

Medien: US-Angriff hat Irans Atomprogramm nur verlangsamt

Hat der massive US-Angriff auf drei Anlagen das iranische Atomprogramm zerstört? Oder nur um ein paar Monate zurückgeworfen? Nun gibt es eine erste Einschätzung eines US-Geheimdienstes

 25.06.2025

Interview

»Geiseln nach Hause – Gazakrieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025