Meinung

Käßmanns Geschichte

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.» Muss man Bischöfin Käßmann und andere Würden- oder Amtsträger an diesen neutestamentlichen Satz (Lukas 23,34) erinnern? Dass es für das Christentum keinen «gerechten Krieg» gibt, ist eher eine Erfindung der EKD-Ratsvorsitzenden als eine auf Kenntnissen fußende Erkenntnis. Auch das ist neu: Eine absolut integre deutsche Top-Persönlichkeit spricht den von Hitler angegriffenen und der Vernichtung ausgesetzten Völkern die Berechtigung ab, sich dem Angriffskrieg Hitlers widersetzt, den Frieden, das Ende des Holocausts durchgesetzt zu haben. Versteht Frau Käßmann nicht, dass sie damit Hitlers Vorgehen rechtfertigt? Versteht sie nicht, dass sie die bisher am Rand der Gesellschaft operierenden «Revisionisten» in die Mitte der Gesellschaft führt? Versteht Frau Käßmann nicht, dass sie den Gründungskonsens der Welt- und Wertordnung nach 1945 verwirft? Weiß sie nicht, dass die Westmächte bis zur Selbstgefährdung und Selbstaufgabe Hitler entgegenkamen und durch dieses «Appeasement» seine Fähigkeit zu Krieg und Vernichtung verstärkten? «Umkehr» kennen Christentum und Judentum. Kehren Sie um, Bischöfin Käßmann!

Der Autor lehrt Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München.

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

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USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

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Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

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Mullahs lassen angeblichen Mossad-Informanten hinrichten

Die Zahl der Hinrichtungen hat in den vergangenen Jahren drastisch zugelegt

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Viele hochrangige Nationalsozialisten flohen nach dem Zweiten Weltkrieg vor Strafverfolgung – vor allem nach Südamerika. In Argentinien sind Dokumente zu den NS-Tätern nun digital zugänglich

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Hanau

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In einem angrenzenden Park gab es eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde. Besteht ein Zusammenhang?

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Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

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