JVA-Affäre

Justizstaatssekretär muss gehen

JVA »Roter Ochse« in Halle Foto: imago

Die Affäre um den Fluchtversuch des Attentäters von Halle hat nun personelle Konsequenzen. Der Staatssekretär für Justiz und Gleichstellung, Hubert Böning, wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt, wie die Staatskanzlei am Donnerstag in Magdeburg mitteilte.

Nachfolger Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff habe damit der Bitte der Justizministerin Anne-Marie Keding (alle CDU) entsprochen. Als Nachfolger habe Keding Josef Molkenbur vorgeschlagen. Hintergrund der Personalentscheidung sind Missstände in der JVA Halle im Zusammenhang mit der Unterbringung des Attentäters.

Stephan B. hatte am 30. Mai einen Fluchtversuch aus der JVA Halle unternommen. Der 28-Jährige muss sich ab 21. Juli vor Gericht für den antisemitischen Anschlag in Halle vom 9. Oktober 2019 mit zwei Toten verantworten.

Verlegung Er wurde nach dem Fluchtversuch in das Hochsicherheitsgefängnis nach Burg verlegt. Nach Darstellung des Justizministeriums hatte die JVA Halle die Sicherheitsvorkehrungen für den Attentäter eigenmächtig gelockert und damit ermöglicht, dass Stephan B. unbeobachtet über einen Zaun klettern konnte.

Die Linke in Sachsen-Anhalt hat für die kommende Landtagssitzung am Dienstag eine Aktuelle Debatte zum Thema beantragt. epd

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

»Brandmauer«

Internationales Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen

 19.10.2025

Schwerpunkt-Thema

Wie stark bleibt der Antisemitismus?

Die Zahlen von judenfeindlichen Vorfällen sind hoch. Fachleute zeigen sich abwartend bis skeptisch, wie die weitere Entwicklung sein wird

von Leticia Witte  19.10.2025

Berlin

Bündnis gegen Antisemitismus übergibt Aktionsplan an Bundestag

Mehr als 250 Organisationen und Prominente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wenden sich gegen Judenhass – und an die Politik

 19.10.2025

Washington

US-Außenministerium warnt vor Angriffsplänen der Hamas

Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über »glaubwürdige Berichte« informiert, die auf eine Verletzung der bestehenden Waffenruhe hindeuteten

 19.10.2025

Medien

Merz: Habe mich mit Begriff Staatsräson immer schwergetan

Den Begriff in Bezug auf das deutsche Verhältnis zu Israel hat die damalige Kanzlerin Angela Merkel geprägt. Ihr Nachfolger erklärt nun, wie er dazu steht

 19.10.2025 Aktualisiert

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Tel Aviv/Birmingham

Ex-Geisel zu Ausschluss von Maccabi-Fans: »Schämt euch!«

Emily Damari kritisiert den Ausschluss von Fans des Fußballvereins Maccabi Tel Aviv vom Europacupspiel bei Aston Villa. Sie spricht von einer »unerhörten Entscheidung«

 17.10.2025

Berlin/Ankara

Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel

Der deutsche Außenminister ist zum Antrittsbesuch in Ankara eingetroffen. Er sieht sich in einer Rolle der klassischen Diplomatie. Das gilt auch für das schwierige Verhältnis des Gastgebers zum jüdischen Staat

 17.10.2025